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Wintertipps vom Profi: "Changing Winter Tactics" von Tobias Steinbrück

Zu lang klebte ich an den Theorien jener Angler, die in der Vergangenheit Artikel über das Karpfenangeln im Winter schrieben. Irgendwie passten deren Thesen nicht mit meiner Erfahrung in der Praxis überein. Ich war mir nach vielen, meist gänzlich erfolglosen Jahren meiner Winterangelei sicher, es ist was faul an den weit verbreiteten Aussagen. Sie waren nicht auf meine Gewässer anwendbar und brachten mir außer Enttäuschung schlicht und ergreifend nichts. Sie passten auf kein einziges Gewässer meiner Heimat, weder auf die Stauseen noch auf die Kiesgruben oder Teiche. Ich stand vor einem großen Spagat: Entweder hänge ich das Winterangeln an den Nagel, oder ich beginne mich loszureißen von den vorgegaukelten Anleitungen zum Winterfischen.

Als ich nun begann, mich davon zu lösen und meinen eigenen Weg zu gehen, rückte ich meinem Ziel endlich näher.

Keine fischmehlhaltigen Boilies

Der größte Schwachsinn. Meine Erfahrungen zeigten, dass es die Partikel waren, die im Winter die wenigsten Aktionen zeigten. Freilich fing der Dosenmais in kleinen Vereinsteichen die Satzer. Die wirklich großen Karpfen fing ich allerdings mit Boilies - diese waren dabei sogar fischmehlhaltig. Ein Paradebeispiel dafür waren die TG Active Boilies. Es gab im Winter 2017 und 2018 keinen besseren Köder für mich. Zu dieser Zeit glaubte ich nicht, dass ich irgendwann ohne diese Köder im Winter zuversichtlich angeln gehen würde. Heute setze ich Scopex Squid Boilies ebenso wie Citruz Boilies ein. Jedem Angler würde ich dazu raten, den Boilie zu nutzen, welchen er bereits im Laufe des Jahres viel gefüttert hat. Also den Köder, der den Fischen vertraut ist.

Konzentriert füttern

In der Holding Area sollte ich auf konzentrierten Plätzen angeln. Das tat ich und ich fing auch so ein paar Winterkarpfen. Erst als ich großflächiger fütterte und meine Montagen großflächiger verteilte, fing ich deutlich mehr. Die Winterkarpfen kleben nicht, wie vermutet, an einem Platz. Sie sind im Winter sogar unter dem Eis aktiver als uns das lieb ist. Im Winter 2017 fing ich meinen ersten Karpfen unter der geschlossenen Eisdecke. Das reichte mir als Bestätigung.

Tiefe Stellen beangeln

Der nächste Quatsch. In den seltensten Fällen fing ich meine Winterfische an den tiefsten Stellen des Gewässers. Karpfen lieben Licht. Aus diesem Grund verschanzen sie sich nicht ewig in dunklen, tiefen Löchern, deren Bodenstruktur meist noch von Faulschlamm geprägt ist. Selbst in Wassertiefen von unter einem Meter konnte ich Karpfen im Winter fangen.  Eine Tatsache, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Lange Wartezeiten akzeptieren

Lange, stille Ansitze sägten an meinem Nervenkostüm. Ich nutze heute nur noch Zeitfenster von max. zwölf Stunden. Fange ich in diesem Zeitfenster nichts komme ich ein paar Tage später wieder oder wechsle den Gewässerbereich. Ich bin davon überzeugt, dass innerhalb von 12 Stunden eine Reaktion auf die Hakenköder erfolgt.

Vorausgesetzt:

  • die Köderpräsentation stimmt,
  • die Futtermenge ist nicht übertrieben,
  • die Fische wurden durch Unruhe nicht gewarnt (Futterboot, Echolot etc.) und
  • der Köder liegt unmittelbar in der Nähe der Fische.

Kleine Köder verwenden

Auch diese Theorie hat sich nicht bewahrheitet. In den letzten zwei Wintern konnte ich die meisten Karpfen auf 20mm Pop Ups mit Ummantelung, also den Cultured Pop Ups fangen. Der Durchmesser dieser Pop Ups beträgt in etwa 22-24mm. Diese Köder fingen besser als gedacht. Aufgrund ihrer Größe und der pinken Farbe sind sie im klaren Wasser im Winter mehr als auffällig. Gerade im flachen Wasser, wenn ein solcher Köder auf dem Kraut serviert wird, kann er von umherziehenden Karpfen nicht übersehen werden. Einer vergreift sich daran!

Dennoch funktionieren auch kleinere Köder im Winter. Ich setze sie dort ein, wo ich nicht mit großen Karpfen rechne. Das Verhältnis von einem 20-Pfünder zu einem 15mm Boilie ist nichts anderes als ein 40- oder 50-Pfünder zu einem 24mm Boilie.

Dosenmais und Partikel

Körner finden so gut wie keinen Platz mehr in meinem Winterfutterplan. Zu oft brachten sie mir nicht den gewünschten Erfolg. Mein Winterfutter setzt sich zusammen aus

Boilies (50%)

Spod Mix (25%)

Pellets (25%)

Der wichtigste Punkt beim Winterangeln ist und bleibt Vertrauen und Disziplin!

Wer diese Punkte beherrscht und sich befreit von den überholten Thesen, wird auf kurz oder lang seinen Winterkarpfen fangen. Vor vielen Jahren glaubte die Menschheit noch, dass die Welt eine Scheibe ist. Heute glauben Karpfenangler, dass ihre großen Zielfische bei Vollmond vermehrt fressen. Ich glaube, es ist besser, so oft wie möglich angeln zu gehen und seine eigene Wahrheit zu finden.

Viel Erfolg euch!

Tobias

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Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.