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Maroc Blog / 23.07.2017

Maroc Blog #2 - die Reise

Ein langer Traum, ein großes Abenteuer, eine ferne Reise über Berg und Tal - durch 5 Länder und über ein Meer - immer der Sonne entgegen in Richtung Afrika. Natürlich auch dieses Mal mit dem VW-Bus - nicht dem Flugzeug… Unser Ziel: der Bin el Ouidane im Atlasgebirge von Marokko. Unsere Mission: ein neuer Kinofilm. Im Maroc Blog erzählen wir in mindestens 10 Episoden von unserem Road-Trip nach Nordafrika und natürlich von unserem Angel-Abenteuer in Marokko.

Der Moment auf den wir so lange hingearbeitet haben

Nürnberg, 5 Uhr in der Früh, die Zillas treffen sich nach einer überaus kurzen Nacht wieder im Headquarter: Die Reise soll nach all den wochenlangen Vorbereitungen jetzt endlich beginnen. Mit an Bord, Mark, Felix und Volker. Auch Kameramann Anton soll später mit dem Flugzeug noch nachkommen:

Während Volker schlaftrunken von seiner Liege im Büro in Richtung vorfahrenden Bulli taumelt, sticht ihm direkt ein Berg Boilies ins Auge. Hat Mark vergessen, knapp 50 Kilo Boilies einzuladen? Das kann doch nicht wahr sein.

 Die Boilies bleiben doch nicht etwa hier?

Mark begründet seine Entscheidung mit dem Ladegewicht des bereits grenzwertig überladenen VW-Busses. Die Sicherheit auf der Straße und natürlich von etwaigen Kontrollen unterwegs, nicht aus dem Rennen geworfen zu werden, steht an oberster Stelle:

Wir müssen alles dafür tun, dass der Trip nicht zu Ende geht bevor er beginnt!

Die Reise beginnt wie so viele mit einem ganz großen Kaffee beim „Mägges“ noch vor der Auffahrt zur Autobahn. Zügig erreicht der Bulli bei deutschem Regenwetter München. Felix filmt die Fahrt mit der Handkamera vom Beifahrersitz. Im österreichischen Innsbruck wird der Supermarktkette „BILLA“, ein schneller Besuch abgestattet, um Proviant für die weitere Fahrt und die Tage auf der Fähre einzuladen.

En Amore con Italia

Den nächsten Kaffee gibt es zur Pinkelpause auf dem Brenner. Die zweite Grenze ist passiert, der Kaffee passt nun nur noch in ein Schnapsglas, nicht mehr in einen 0,5l Becher. Doch müssen wir feststellen, dass man beim Thema Kaffee dem Italiener lieber nicht reinredet…

Auf dem Weg aus den Bergen in Richtung Bologna verstehen wir, warum es „Bella Italia“ heißt, die Landschaft zwischen den Dolomiten und der Po-Ebene ist atemberaubend, fruchtbar und grün:

Warmes Wetter, gutes Essen, tolle Frauen - warum fahren wir nicht mal nach Italien zum Angeln?

Während wir weiter in Richtung Adria rollen stellt Volker beim Checken der Unterlagen fest, dass wir nicht – wie gewöhnlich bei Flügen – 2h vor Abfahrt im Hafen von Genau sein müssen, sondern vier! Laut Navi bedeutet das, die nächsten 3,5h keine Pause mehr einzulegen…

Arscheng - bekommen wir die Fähre?

Die Stimmung im oliv-grünen VW-Bus wird durch diese Information merklich angespannt. Schließlich muss im Hafen nicht nur eingecheckt werden, sondern das „Carnet“, einer Warenausfuhr-Liste, auch beim italienischen Zoll vorgelegt und abgestempelt werden. Wo der italienische Zoll aber im riesigen Hafengebiet zu finden ist, kann im Vorfeld nicht eindeutig herausgefunden werden.

Am Hafen werden die schlimmsten Befürchtungen wahr. Zwar landet der VW-Bus aus Nürnberg pünktlich in Genua, auch der Check-Inn klappt einwandfrei, doch die Suche nach der richtigen Zollstelle gleicht einem Himmelfahrtskommando. Erst nach vier Stunden, ganz kurz vorm Boarding, ist es geschafft: Der Stempel trifft aufs „Carnet“.

Während das Zilla-Mobil auf die Fähre rollt, wird schnell klar: Im Vergleich zu all den heimreisenden Marokkanern sind wir stark unterbeladen. Sowas hat keiner der Beteiligten zuvor gesehen: Unglaublich, unsere Mitreisende haben ihre Autos nicht nur komplett überladen, sondern auch die Dächer meterhoch mit Material aufgetürmt.

Zeitvertreib auf großer Überfahrt

Die Überfahrt auf dem fast 30 Jahre alten Fährschiff gestaltet sich angenehm bis langweilig. Freies WLAN gibt es nicht, das Bier kostet 5 Euro aufwärts, Internet kostet 15 Euro für 300MB. Die Zeit an Bord wird gearbeitet, geplant, gefilmt und geschlafen. Nach der ersten Nacht erreicht die Fähre Barcelona. Von dort geht es weiter in Richtung Tanger. Die Anspannung wird wieder größer, je näher wir der afrikanischen Küste kommen. Wird die Einreise nach Marokko mit der großen Kameraausrüstung im Armee-Bus reibungslos über die Bühne gehen?

Schurken an der Afrikanischen Grenze!

Der dritte Tag der Reise geht langsam zu Ende, die Sonne neigt sich über dem Atlantik. Inmitten der hoffnungslos überladenen Auto-Karawane rollen wir am Abend vom Schiff in Richtung Einreise-Kontrolle.

Je näher die Grenz-Station rückt, desto größer wird der Menschenauflauf. Damit haben wir nicht gerechnet. Zwischen den Grenzbeamten huschen überall Schurken umher und versuchen die Einreisenden in Geschäfte zu verwickeln. Das Problem, sie sind auf den ersten Blick kaum von Hafenarbeitern und Zoll-Beamten zu unterscheiden, denn sie bewegen sich mitten unter ihnen:

Schnell, kurbelt die Fenster hoch und drückt die Knöpfe runter!

Während der Kontrolle, interessiert sich der Drogenhund nur für die Lt-Fisch und GLM Boilies. Der Grenzbeamte nimmt den größten Kamera-Koffer ins Visier und sagt: öffnen!

Sure you have no weapons? Everything looks so military!

Jetzt wird’s ernst! Der Puls wird schneller, das Herz beginnt immer lauter zu pochen:

Kommen wir jetzt nach Tanger in den Knast - in eine dunkle Sammelzelle mit Mördern und Schwerverbrechern?

Während Mark beginnt, den Koffer frei zu räumen und dabei zunächst nur Angelequipment zum Vorschein kommt, winkt er plötzlich ab und sagt: ist ok, wieder einräumen!

Mit den Rolling Stones durch die marokkanische Nacht

Eine riesengroße Anspannung fällt ab als der Zilla-Bus durch die Kontrolle ist und die Reispässe endlich abgestempelt sind. Das Carnet wollte niemand sehen, also blieb es wo es war - griffbereit im Umschlag auf dem Armaturenbrett. Wir hatten Angst alles würde sich erst recht unnötig in die Länge ziehen und viele schwer zu klärende Fragen aufkommen, wenn wir es vorzeigen. Ein deutsches Film-Team im Armee-Bus in Afrika?! Dann lieber erstmal durchmogeln - einen auf „Angel-Touris“ machen!

Die letzte große Etappe steht an: 9 Stunden über Stock und Stein durch die marokkanische Nacht in Richtung Atlasgebirge. Doch es geht gut voran. Bis in Rabat ein McDonalds in Sichtweite kommt: Zwischenstopp.

Im Fast-Food-Restaurant der erste „Kultur-Schock“: Umzingelt von Teenies in Hot Pants und Mini-Röcken, die von einem Festival kommen, bestellen wir unser Essen, unterhalten uns recht nett auf Englisch. Das hätten wir anders erwartet - ganz anders.

Die letzte Hürde bis zum See

Zurück im Bulli nehmen wir die letzten 400 Kilometer. Die Straße wird immer leerer je später es wird. Gut zwei Stunden sehen wir kein anderes Auto. Die Rolling Stones – enorm laut aufgedreht – halten uns wach bis wir endlich Beni Mellal erreichen, die letzte Stadt bevor es über einen steilen Pass hoch in die Berge zum See geht.

Ein letzter Fahrerwechsel. Langsam wird es wieder hell und nach zähem Kampf haben wir die steile Gebirgskette überwunden. Kurz bevor die Kühleranzeige ganz auf Anschlag steht, sehen wir zum ersten Mal das Wasser: Wir haben es geschafft. Nach 4 Tagen sind wir am Bin el Ouidane in Marokko angekommen!

Fortsetzung folgt…

 

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