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Maroc Blog / 13.08.2017

Maroc Blog #5 - One Man Show

Ein langer Traum, ein großes Abenteuer, eine ferne Reise über Berg und Tal - durch 5 Länder und über ein Meer - immer der Sonne entgegen in Richtung Afrika. Natürlich auch dieses Mal mit dem VW-Bus - nicht dem Flugzeug… Unser Ziel: der Bin el Ouidane im Atlasgebirge von Marokko. Unsere Mission: ein neuer Kinofilm. Im Maroc Blog erzählen wir in mindestens 10 Episoden von unserem Road-Trip nach Nordafrika und natürlich von unserem Angel-Abenteuer in Marokko.

Unchronologisch dafür authentisch

Der aufmerksame Leser des Maroc Blogs wird es schon gemerkt haben: Wir haben nicht vor, unsere Erlebnisse aus Marokko chronologisch in geordneter Reihenfolge zu erzählen. Das wäre uns nicht nur zu langweilig, sondern würde den vielen Highlights und Facetten des großen Abenteuers einfach nicht gerecht werden…

Doch für alle, die sich ein noch genaueres Bild vom Ablauf unserer Tour machen wollen, denen sei gesagt: Heute geht es weiter, wo Blog #3 aufhörte - nämlich nach unserer Ankunft am See und dem Zwergenaufstand beim Angeln mit Mais…

Keine Bisse auf Boilies

Das Angeln gestaltete sich in den ersten Tagen auf Hamids Point hektisch. Denn die Fische bissen von Tag zu Tag konstanter. Doch ob nun ein ganz kleiner oder ein etwas größerer Fisch biss, schien absolut nicht in unserer Hand zu liegen. Unsere einzige Hoffnung auch die Fischgrößen stetig weiter steigen zu lassen, lag in unseren mitgebrachten Boilies. Harte 24 und 30mm große LT-Fisch und GLM Boilies aus dem Hause Naturebaits stellten unsere große Hoffnung für die derzeitige Angelsituation im marokkanischen Frühsommer dar.

Unsere Hoffnung war nicht unbegründet, schließlich kamen von Tag zu Tag immer mehr Fische auf Boilies, was noch immer keine Selbstverständlichkeit am Bin el Ouidane ist, denn nach wie vor wird überwiegend mit Mais geangelt und vor allem gefüttert.

Direkt von Beginn an mit großen Boilies größere Fische auszuselektieren, funktionierte gar nicht. Es schien als müssten die Fische zunächst über mehrere Tage mit unseren Ködern konfrontiert werden - denn auf Mais biss es wie Wild, auf die farbigen Ethyl-Ester Boilies vereinzelt und auf die Ruten mit LT-Fisch bzw. GLM-Boilies bisher überhaupt nicht.

Doch wir blieben unserer Taktik treu, fütterten weiter unsere fischigen Boilies in kleineren Mengen zum Mais.

Mit der Kamera in die Berge

Es muss der dritte oder vierte Angeltag gewesen sein, als Mark und Felix schweren Herzens ihre Ruten wieder einholten. Eine dreitägige Film-Tour in die Berge stand an - wichtig für den Kinofilm, nicht nur aus landschaftlichen Gesichtspunkten, auch um Land, Leute und Kultur aus interessanten Perspektiven zu transportieren. Mark wird von dieser ganz besonderen Tour im 7. Maroc Blog berichten.

Volker hat das Wort

Für Volker hieß es von nun an, Stellung halten, Camp bewachen, den Platz unter Futter halten, weiterhin fleißig Fische für die Kamera fangen und bestenfalls endlich die Boilie-Ruten zum Laufen zu bekommen… Volker hat das Wort:

Kaum waren Mark und Felix verschwunden, schmiedete ich einen Schlachtplan für die drei Nächte, in denen es nun selbst in der Hand hatte, mehr dicke Fische auf den Platz zu bekommen. Versteht mich nicht falsch: Fisch ist Fisch, doch wer schon mal an riesigen Wasserflächen gegen einen Zwergenaufstand angekämpft hat, weiß wovon ich rede.

Weniger Mais, mehr Boilies

Der Teil meiner Taktik sah vor, das Durcheinander zu beseitigen, einheitlich und strategisch zu angeln. Also angelte ich fortan mit vier Ruten, um einen möglichst breiten Bereich abzudecken - zwei von mir im Areal zu meiner linken und jeweils eine in Felix‘ und Marks Bereich, zu meiner rechten.

Alle Ruten wurden von nun an mit Schneemännern, bestehend aus einem 24er Fisch-Boilie und einem 12er Popi in Gelb beködert und neu ausgebracht. Mais fütterte ich nur noch in geringeren Mengen sehr großflächig um die Ruten.

Auch was die Wassertiefen anging, bewegte ich mich nur noch in Tiefen zwischen 10.5 und 12,5 Metern, die seichteren Bereich ließ ich komplett außen vor - Kleine hatten wir schon genug gfangen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass es mir nicht wichtig war, alles anders zu machen, nein, im Gegenteil, es war mir wichtig alles gleich zu machen! Also auf allen Ruten dieselben Hakenköder und dieselben Rigs zu verwenden und in einen genau definierten Tiefenbereich zu befischen, nämlich den, der bisher das meiste Futter sah und etwas tiefer.

Tote Ruten bringen keine Bisse

Schon während meiner Tour mit Chris Jahrbacher im März/April 2016 stellte ich fest, dass am Bin el Ouidane Ruten schnell tot liegen, wenn sie a.) zu lange unberührt bleiben, wenn b.) der Hakenköder nicht zum gefütterten Material passt oder c.) die Rute nach einem Biss erst nach längeren Zeit wieder ausgelegt und nachgefüttert wird.

Mit der Weniger-Mais-mehr-Boilies-Taktik konnten sich die Fische nicht mehr länger auf die kleinen gelben Körner einschießen, dafür lag nun einfach zu wenig, weit verteilt am Grund. Es dauerte nicht mehr lange bis sich das Blatt komplett wendete: Nach und nach kamen wieder alle Ruten ins Laufen! Und das obwohl jetzt überall „Fischmehl-Schneemänner“ draufhingen, die zuvor keine Bisse brachten - verrückt, oder?

Hätte, hätte Fahrradkette

Natürlich stieg das Gewicht der Fische nun rasant an. Gute Zwanzigpfünder wurden zum Standard und auch Dreißiger lagen jetzt immer häufiger im Netz. An dieser Stelle muss man erwähnen, dass viele Fische noch deutlich vom Laichen gezeichnet waren, der Laichakt also kaum länger als 2,3 Wochen zurück lag. Immer wieder fragten wir uns bei dieser Tour, wieviel der ein oder andere Koloss wohl bei Normalgewicht auf die Waage gebracht hätte…

Nun ja, manche Dinge kann man nicht beeinflussen, man muss sie nehmen wie sie sind, schließlich bleibt es der gleiche Fisch, ob nun mit 19 statt 22 Kilo oder mit 22 statt 25 Kilo. Das ist Angeln.

„Die Eisen müssen bedient werden“

Am zweiten Tag allein im Camp wurde es dann richtig stressig. Mit den ersten Sonnenstahlen am Morgen ging es los. Ständig rannte eine Rute ab und ich verbrachte den ganzen Tag damit die Rute direkt nach dem Drill wieder neu zu fahren und genau das schien die Dicken immer näher zu bringen.

Die Dicken kommen!

So kam es, dass ich im heftigsten Nachmittagssturm direkt nacheinander Fische mit 16, 17, 22 und 19 Kilo fing, zuvor ließ ich zahlreiche weitere zwischen 10 und 15 Kilo direkt wieder schwimmen. Der Großteil der Fische kam übrigens genau auf die zwei Ruten, die ständig neu aktiviert wurden - egal wie stark der Wind blies. Allein an diesem Nachtmittag verballerte ich alleine zwei volle 120ah Batterien mit dem E-Motor.

Man könnte nun annehmen, dass an diesem Tag die Fische zunächst auf die Hakenköder der zwei linken Ruten stießen, doch ich bin mir sicher, die Bisse kamen hintereinander weg genau auf diese Ruten, weil diese ständig wieder ausgebracht und gefüttert wurden….

Es bleibt spannend

Wie es nach Marks und Felix’ Rückkehr weiterging, welche Eindrücke die beiden in den Bergen sammelten und alles zu unserer Boilie-Taktik, die uns noch wahre Sternstunden bescheren sollte, erfahrt ihr in den nächsten Blogs!

Angelurlaub in Marokko?

Wer selbst einmal in Marokko am Bin el Ouidane den Karpfen nachstellen will, bekommt alle Infos und Buchungsmodalitäten über den deutsch-österreichischen Morocco-Carp Reiseagenten Chris Jahrbacher unter:

Email: Chrisjahrbacher@gmail.com

Facebook: Morocco Carp Deutsch

Telefon: 0043 / 676 672 6737

Website: http://morocco-carp.com/de/

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Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.