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Nachgehakt / 04.03.2020

Erst Radical, dann JRC: Wir haben nachgehakt bei Robin Illner

Es war die Szene-Meldung im noch jungen Jahr: Robin Illner beendet nach 15 Jahren seine Zusammenarbeit mit Zebco Europe/Radical und steigt bei JRC ein. Doch was bewegte ihn nach dieser langen Zeit zum Wechsel und welche neuen Aufgaben erwarten ihn bei JRC? Wir haben bei Robin nachgehakt...

Carpzilla: Hallo Robin, wir freuen uns, dass wir dich so kurz nach deinem Wechsel von Zebco/Radical Carp zu JRC zu einem Interview gewinnen konnten. Wo wir direkt schon beim Thema wären: Über 15 Jahre lang konntest du als Markenbotschafter deine Ideen bei Zebco Europa und Radical Carp einfließen lassen, kürzlich trennten sich die Wege. Was hat dich zum Wechsel zu JRC bewegt?

Robin: Ich habe mehr als 15 Jahre lang sehr eng und in einem freundschaftlichen Verhältnis mit vielen Hauptverantwortlichen der Firma Zebco und der Marke Radical Hand in Hand zusammengearbeitet. Für viele Jahre hat mir diese Arbeit große Freude bereitet und wir konnten zusammen tolle Produkte entwickeln und in den Markt einführen. Jedoch ist alles auf unserer Welt ständig in Bewegung und so ändern sich selbstredend auch Strukturen innerhalb von Unternehmen. Damit einhergehend können sich Ziele, die Menschen gemeinsam fokussiert haben, verschieben. Darauf möchte ich im nächsten Punkt gleich gerne näher eingehen. Ich bin ein gerader und ehrlicher Mensch. Ich treffe keine voreiligen Entscheidungen und wäge vieles gut ab. Ich habe mich mit dem Gedanken einer Trennung von Zebco eine lange Zeit beschäftigt und mir diese Entscheidung auch nicht leichtgemacht. Zu guter Letzt hat sich meine persönliche Überzeugung und die Art meiner Angelei aber zu weit von dem entfernt, was die Marke Radical verkörpert. Die logische Konsequenz war dann, sich höflich zu bedanken, einen Blick auf die letzten Jahre zurück zu werfen und freundschaftlich die Tür hinter mir zuzuziehen.

Carpzilla: Wie unterscheiden sich deine Aufgabenfelder von Zebco und JRC, wo siehst du die Vorteile bei deinem neuen Partner?

Robin: Meine Aufgaben haben sich nicht großartig verschoben. Ich habe im Product Development gearbeitet. Eine meiner Hauptaufgaben war es, Produkte zu testen, neue innovative Ideen der Firma vorzustellen und vor allem einen Überblick darüber zu haben, wie sich der europäische Angelmarkt entwickelt. Heutzutage sind die Märkte sehr unterschiedlich. Die Angelei in Frankreich entspricht nur in Teilen der von Osteuropa. Mit anderen Worten, die Bedürfnisse von Anglern, besonders von Karpfenanglern, in den einzelnen unterschiedlichen Ländern, sind sehr heterogen. Eine meiner Hauptaufgaben ist es, diese Trends zu erkennen und die Firma JRC dementsprechend zu beraten. JRC gehört zu Pure Fishing, einem riesigen Unternehmensverbund. JRC ist vielleicht der Sleeping Giant unter den großen europäischen Angelherstellern. Ich sehe für die Zukunft hervorragende Möglichkeiten, mit JRC praxisorientierte Innovationen zu präsentieren und die Marke noch stärker zu machen als sie eh schon ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Arbeit in der Öffentlichkeit. Ich liebe es nach wie vor, Artikel zu schreiben, Videos zu produzieren und meine Angelei auf den verschiedenen Social Media Kanälen zu zeigen und zu erklären. Für mich ist es wichtig, dabei eine hohe Authenzität zu bewahren. Egal wie bekannt ein Angler ist, wir sind alle nur Angler und keine Fußballstars oder Hollywood-Ikonen.

Carpzilla: Neben JRC wirst du künftig auch mit Penn (Rollen), Greys (Ruten) und Berkley (Schnur) zusammenarbeiten. Was verbindet dich mit diesen Firmen?

Robin: Meine Arbeit mit Pure Fishing ist deutlich komplexer geworden. Pure Fishing ist das größte Angelunternehmen der Welt, verfügt gleich über mehrere bekannte Marken, in die ich meine Erfahrungen einfließen lassen kann. Dazu gehören neben der großen Karpfenmarke JRC auch Chub, Greys, Penn, Mitchell und Berkley im Bereich der Schnüre. Alle Marken sind spezialisiert. So wird jeder von euch die fantastischen Rollen von Penn kennen, die Schnüre von Berkley und die präzise gearbeiteten Ruten von Greys. Aktuell ackere ich mich durch 700 Seiten Katalog, lerne interne Firmenabläufe kennen und bringe erste Ideen ein. Ein sehr spannender Prozess, der mir große Freude bereitet.

Carpzilla: Durch deine Beiträge in Fachzeitschriften, publizierten DVDs und gehaltenen Vorträge bist du in der Szene bekannt wie ein bunter Hund.  Wie schaffst du es, deinen Beruf mit deiner privaten Angelei unter einen Hut zu bringen?

Robin: Ich differenziere gar nicht zwischen privater und beruflicher Angelei. Natürlich gibt es Situationen in denen ich rein beruflich am Wasser unterwegs bin. Das können beispielsweise Guidings oder auch Termine für neue Filmdrehs sein. Das Angeln macht mir aber immer große Freude und von daher habe ich keinen klassischen Berufsstress. Ich habe es in den Jahren sehr gut gelernt, vorausschauend zu arbeiten. Bei der Zusammenarbeit mit Angelmagazinen ist es wichtig, beispielsweise Abgabetermine einzuhalten. Dafür produziere ich meine Fotos und meine Texte eine lange Zeit im Voraus. Ich habe selten die Situation, dass ich beim Angeln unter großem Stress stehe und schnell noch eine Bilderserie hierzu schießen muss. Meine Vorträge für Messen ergeben sich meist automatisch auf meinen Touren. Nach einer Saison habe ich eher das Problem, dass ich mich nicht entscheiden kann, welche Thematik ich vorstellen möchte, anstatt kein Material zu haben.

Ich fotografiere sehr gerne, sehe ich ein spannendes Objekt, nehme ich intuitiv die Kamera in die Hand, somit fülle ich mein Archiv kontinuierlich auf. Es kommen natürlich auch Phasen, in denen ich mal keine Lust habe, etwas beim Angeln zu machen. Ich gehe selbstverständlich auch mal ans Wasser und tue wenig bis nichts. In diesem Fall kann ich mich vollkommen und 100-prozentig auf meine Angelei konzentrieren. Ich will gar nicht sagen, dass ich damit erfolgreicher angel, aber es ist zumindest eine Möglichkeit, das Angeln in vollen Zügen zu genießen.

Carpzilla: Abschließend würde uns natürlich noch interessieren, welche Ziele du mit deinen neu gewonnenen Partnern im noch jungen Jahr verfolgst?

Robin: Ich möchte funktionale und erfolgreiche Produkte entwickeln. Dabei ist es mir wichtig, dass alle Produkte auch in einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis stehen.

JRC ist durch die Bank schon sehr gut aufgestellt, dennoch habe ich bereits in meinen ersten vier Wochen einige neue Ideen ausgebrütet, womit man die Marke komplementieren könnte. Darüber zu einem späteren Zeitpunkt mehr. Für meine Angelei habe ich keine großen Ziele. Ich habe gemerkt, dass immer dann, wenn ich im Kopf frei bin und ich mir keinen Stress mache, ich am erfolgreichsten angle. Ich werde im Frühling sicherlich wieder an großen flachen Gewässern unterwegs sein, weil mir das sehr viel Freude bereitet. Im Sommer bin ich zum Fischen auf dem Balkan unterwegs. Dort werde ich 14 Tage nur an Gewässern zum Angeln sein, um im Anschluss mit meiner Familie noch einmal sechs Wochen durch den Balkan zu fahren. Meine Angelsachen habe ich selbstredend im Gepäck und ich werde das eine oder andere Gewässer besuchen. Ich freue mich auf die lange, achtwöchtige Balkantour im Sommer.

Das größte Ziel, das ich vor Augen habe, ist jedoch, niemals den Spaß und die Motivation für das Angeln zu verlieren. Ich schaffe es seit Jahren sehr erfolgreich, die Balance zu halten, zwischen den Dingen, die unbedingt getan werden müssen und den Dingen, die man tun kann, aber nicht unbedingt muss. Wenn ich einen Artikel weniger schreibe in diesem Jahr, ist es für mich genauso in Ordnung, als wenn ich einen mehr schreiben würde. Ich nehme mir die Freiheit, diesem Druck zu entgehen. So bin ich frei im Kopf und leiste bessere Arbeit.

Vielen Dank für das Interview, Robin. Wir freuen uns, bald wieder von dir zu hören.

Das Nachgehakt Interview führte David Rosemeier.

Mehr Informationen zu Robin findet ihr hier:
https://www.carpzilla.de/stichworte/robin-illner

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Der Einfluss des Windes aufs Karpfenangeln.
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Nachgehakt 09.05.2020

Michael Lechelt arbeitet in der Abteilung Wasseruntersuchung eines Instituts für Umweltuntersuchungen und hat uns erst kürzlich in einem Interview die Bedeutung der Sprungschicht erläutert. In diesem Folgebeitrag geht er auf den Einfluss des Windes ein, um uns zu helfen, den Lebensraum Wasser noch besser zu verstehen.Angle in der warmen Jahreszeit im Wind und in der kalten am windabgewandtem Ufer! Gerade unter den Karpfenanglern ist diese alte Regel bekannt. Gleiches gilt aber auch für die anderen Friedfische und Raubfische, die den Futterfischen folgen. Wieso ist das aber so und wann genau ist der Wendepunkt zwischen diesen beiden Gegebenheiten? Dieser Artikel erklärt Euch die tatsächlichen Zusammenhänge und hilft Euch so, die Fische besser zu finden.Wie wir alle wissen, ist das Wichtigste beim Angeln die Lokalisation der Fische bzw. die Kenntnis über deren potentielle Aufenthaltsorte. In meinem Interview zur Sprungschicht haben wir uns mit dem wahrscheinlichen Aufenthaltsort der Fische hinsichtlich der Wassertiefe beschäftigt. Wir können ihren Standort aber oftmals noch weiter einschränken, wenn wir zusätzlich die Windrichtung beachten. Die zentrale Bedeutung für den Aufenthaltsort der Fische hat auch hier wieder die Wassertemperatur, weil die wechselwarmen Tiere meist wärmere Temperaturen bevorzugen und diese können in einem stehenden Gewässer, nicht nur in der Tiefe, sondern auch an den verschiedenen Ufern, sehr variieren! Die folgenden Betrachtungen beziehen sich auf tiefere, stehende Gewässer wie zum Beispiel den typischen Vereins-Baggersee. Sie können nicht auf Fließgewässer übertragen werden. Um den Einfluss des Windes auf die Fische verstehen zu können, müssen wir uns noch einmal mit einigen Grundlagen zum Element Wasser und dessen Eigenschaften beschäftigen. Dazu sollten wir die Bedeutung folgender Begriffe aus der „Limnologie“ (Binnengewässerkunde) verstehen. Dichteanomalie des WassersSommer- und WinterstagnationFrühjahrs- und Herbstzirkulation Dichteanomalie des WassersWasser hat seine höchste Dichte bei genau 4°C,  ist dann also am schwersten! Das heißt also, bei Temperaturen über 4° C ist es leichter und bei Temperaturen unter 4°C ist es auch leichter! Wasser ist mit Temperaturen unterhalb 0°C (Eis) am leichtesten und schwimmt auf wärmerem Wasser. Für uns eine Selbstverständlichkeit, bei den meisten anderen Flüssigkeiten ist dies aber nicht so. Hier nimmt die Dichte mit sinkender Temperatur kontinuierlich zu. Ohne diese spezielle Eigenschaft wäre das Leben im Wasser in unseren Breitengraden gar nicht möglich, denn anderenfalls würde ein Gewässer von unten nach oben zufrieren und jedes Leben im Winter vernichten.Sommer- und WinterstagnationSowohl in einem kalten Winter, als auch im Sommer kommt es zu einer stabilen Temperaturschichtung des Wasserkörpers, so dass auch der Wind diesen nicht mehr durchmischen kann. WinterstagnationIm Winter befindet sich das wärmste Wasser mit 4°C direkt am Grund, das kältere Wasser befindet sich aufgrund seiner geringeren Dichte an der Oberfläche. Je kälter, desto weiter oben. Bei einer Eisbedeckung ist der Wasserkörper gegen jeden Windeinfluss geschützt. Allerdings bleiben auch unsere Gewässer nicht vom Klimawandel verschont. Bei einem Winter ohne längere Temperaturphasen unter 4°C entfällt die Winterstagnation! Einfluss des Windes während der Winterstagnation Vorausgesetzt, der See ist nicht mit Eis bedeckt, so bewegt der Wind das kalte  Oberflächenwasser auf das Wind zugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das kalte Oberflächenwasser entgegengesetzt fließen lässt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Wärmeres Wasser aus tieferen Bereichen wird dann bis nach oben ans Ufer gedrückt. Die Fische sind bei diesen Bedingungen oftmals, aufgrund der etwas wärmeren Wassertemperaturen, an dem windabgewandtem Ufer zu suchen. Allerdings stehen die Fische im Winter generell recht tief und verlassen die 4°C „warmen“ Bereiche kaum. Da der Stoffwechsel erheblich reduziert ist, haben Sie möglichst unterströmungsberuhigte Gewässerbereiche aufgesucht. Dieses können tiefere Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandtem Ufer. SommerstagnationIn der wärmeren Jahreszeit erwärmt sich das Oberflächenwasser und „schwimmt“ dann auf dem kälteren Tiefenwasser. Es bildet sich eine „Sprungschicht“ (Siehe auch Interview Sprungschicht), die den tieferen Wasserkörper von dem Wasserkörper an der Oberfläche trennt. Dies kann, bei windstillem Wetter,  bereits  ab einer Wassertemperatur von ca. 6°C geschehen. Allerdings ist diese warme Oberflächenschicht (Epilimnion) dann im Frühjahr noch recht unstabil und kann durch Wind wieder durchmischt werden.  Ab ca. 12°C bildet sich dann eine stabile Schichtung aus.Einfluss des Windes während der Sommerstagnation Der Wind bewegt das warme Oberflächenwasser auf das windzugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das warme Oberflächenwasser nach unten abführt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Kälteres Wasser wird dann von der Sprungschicht bis nach oben ans Ufer gedrückt. Bei stärkerem Wind verläuft die Sprungschicht auch nicht mehr horizontal, weil die warmen Wassermassen an das windzugewandte Ufer gedrückt werden. Die Fische sind bei diesen Bedingungen sehr häufig an dem Ufer mit  auflandigem Wind zu suchen. Bringen wir an diesem Ufer zusätzlich Futter ein, so können die „Duftstoffe“ durch die Unterströmung weit in den See hinausgetragen werden. Das Futter kann so von den Fischen besser wahrgenommen werden und lockt diese zu unserem Angelplatz! Neben der Beeinflussung der Wassertemperatur, spielen in der wärmeren Jahreszeit aber weitere Faktoren eine wesentliche Rolle. Die Wellenbewegung erzeugt am windzugewandten Ufer oftmals eine Aufwirbelung von Sedimenten und Freispülung von Nahrung. Es kommt zu einer deutlichen Trübung des Wassers. Die Oberflächenströmung führt weitere Nahrung mit sich. Durch das angetrübte Wasser und die Geräusche der Wellen fühlen sich die Fische auch direkt am Ufer sicher. Gerade Karpfen lieben diese Trübungszone und so manche Sternstunde ist diesen Umständen zu verdanken!    Frühjahrs- und Herbstzirkulation Zweimal im Jahr kommt es in unseren Breitengraden in der Regel zu einer vollständigen Durchmischung des Wasserkörpers. Das Wasser zirkuliert also von unten nach oben und umgekehrt. Frühjahrszirkulation Die Lufttemperatur erwärmt das Oberflächenwasser. Wenn das Wasser 4°C erreicht, sinkt es ab! Kälteres Wasser steigt von unten nach oben auf! Es kommt zur Zirkulation, die vom Wind noch gefördert wird, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Für die Fische das Signal, die Winterquartiere zu verlassen. Sollte die Winterstagnation aufgrund zu hoher Lufttemperaturen (größer 4°C) entfallen sein, so gibt es auch keine Frühjahrszirkulation. Die Herbstzirkulation geht dann direkt in die Sommerstagnation über!Einfluss des Windes während der Frühjahrszirkulation Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Die Fische können sich jetzt theoretisch überall aufhalten. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können warme Winde und die Frühjahrssonne das Oberflächenwasser bereits erwärmen. Daher gilt: Bei höherer Lufttemperatur das windzugewandte Ufer aufsuchen bzw. in flachen Gewässerbereichen fischen, die von der Sonne schnell erwärmt werden. Herbstzirkulation Die Lufttemperatur kühlt das Oberflächenwasser ab. Wenn die Wassertemperatur hier Werte erreicht, die unterhalb derer im Tiefenwasser (Wasserkörper unterhalb der Sprungschicht) liegt, so sinkt das Oberflächenwasser ab! Dieser Prozess beginnt bei ca. 10°C, je nach Tiefe und Größe des Gewässers (bei sehr großen und tiefen Gewässern ist es auch im Sommer unter der Sprungschicht sehr kalt). Der gesamte Wasserkörper wird durchmischt und die Sprungschicht löst sich auf. Die sauerstofffreien Bereiche, die oftmals im Tiefenwasser vorhanden waren, verschwinden. Dieser Zyklus setzt sich fort, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Der Wind fördert diesen Prozess maßgeblich. Einfluss des Windes während der Herbstzirkulation  Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können kalte Winde das Oberflächenwasser weiter abkühlen. Auch in dieser Phase können sich die Fische eigentlich überall aufhalten. Jedoch ist der Stoffwechsel der Fische bereits verlangsamt und zwingt die Fische zu einer möglichst energiearmen Verhaltensweise. Ab ca. 6°C ziehen sie kaum noch umher und suchen möglichst unterstömungsberuhigte Gewässerbereiche auf. Dieses können tiefe Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandten Ufer. Fazit und Faustregeln:PhaseTemperaturbereichAngel-Ufer bei WindFrühjahrszirkulationab Erwärmung der Oberflächenwassertemperatur auf über 4°CFische am windzugewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur über der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.SommerstagnationAusbildung der Sprungschicht, Temperaturen ab ca. 6 - 12°CFische am windzugewandten Ufer  Herbstzirkulationab Abkühlung der Oberflächenwassertemperatur auf ca. 10°CFische am  windabgewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur unter der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.WinterstagnationOberflächentemperatur unter 4°C, Wasserkörper mit 4°C am Grund am wärmstenFische am windabgewandtem Ufer (macht aber nur Sinn, wenn es hier auch tiefere Bereiche gibt) Zur Planung des nächsten Angeltrips solltet ihr daher immer über die Windvorhersagen informiert sein. Dafür gibt es hervorragende Apps fürs Handy. In der Kartendarstellung könnt ihr die genaue Windrichtung und Stärke auf die verschiedenen Ufer des Sees vorhersehen (links: Windy, rechts: Windfinder). Die Kenntnis über die Wassertemperatur ist entscheidend, um diese vier verschiedenen Phasen im Verlauf eines Jahres bestimmen zu können. Daher darf ein geeignetes Thermometer beim Angeln nie fehlen! Letztendlich geht es eigentlich immer nur darum, das Ufer mit dem wärmsten Wasser zu finden. Das kann z.B. im Frühjahr, entgegen der Faustregel, auch eine sonnenbestrahlte, flache Bucht sein, die im Windschatten liegt!Michael LecheltTeil 1 verpasst? Den Beitrag zur Sprungschicht liest du hier:https://www.carpzilla.de/mag/interview/das-bewirkt-die-sprungschicht-ein-interview-mit-michael-lechelt-14065.html

Nur eine Auswahl der Logos hinter dem Namen Pure Fishing, darunter einige, die im Karpfenangeln sehr relevant sind!
Job in der Branche? Deine Chance! Pure Fishing Europe sucht zwei Trade Marketing Manager
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Event-News 14.03.2019

Der Traum vom Job in der Angelbranche kann Wirklichkeit werden: Das Unternehmen Pure Fishing sucht zwei Trade Marketing Manager und damit begeisterte Angler für ihren Standort in Deutschland und den Niederlanden. Pure Fishing ist ein weltweit führender Anbieter von Angelgeräten. Zu seinem großen Markenportfolio zählen unter anderem die bekannten Marken JRC, Greys, Chub, Abu Garcia, Berkley, Penn und Mitchell. Verteilt auf 19 Ländern und mit einer engagierten Belegschaft ist Pure Fishing Inc. Teil von Newell Brands, einem führenden Hersteller von Outdoor- und Freizeitprodukten.So sieht die Stellenausschreibung von Pure Fishing im Detail aus:Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt für unseren Firmensitz in Hattersheim (DE) und Breda (NLD) jeweils einen:Trade Marketing Manager (m/w)Der/Die Stelleninhaber/in berichtet an den Trade Marketing Manager Continental Europe und unterstützt und trägt zur Steigerung der Nachfrage nach unseren Marken in unserem gesamten Kundennetzwerk bei.Anforderungen als Trade Marketing Manager:Erstellen von Marketinganalysen und Empfehlungen sowie Trends erkennenEntwicklung von Handelskataloge, Vertriebsdaten­informationen, Produkt- und Promotionflyer für VertriebsteamEntwicklung und Steuerung von Marketingaktivitäten für KundenZusammenstellung und Einhaltung des MarketingbudgetsUnterstützung bei der Entwicklung neuer ProdukteOrganisation von Fachveranstaltungen in der gesamten RegionFolgende Vorrausetzungen sollten Sie mitbringen:Möglichst  Berufserfahrungen in einer früheren Vertriebs- oder Trademarketingposition Anglerische Kenntnisse Sie sollten ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten besitzen, um große Datenmengen und Trends analysieren und Projekte termingerecht abwickeln zu können. Der Bewerber sollte die Fähigkeit besitzen vorrausschauend und zielgerecht zu arbeiten und eine hohe Problemlösungskompetenz zeigen. Gute Excel KenntnisseGute bis sehr gute Englischkenntnisse Was bietet Pure Fishing?Pure Fishing bietet Ihnen ein attraktives Gehalts- und Leistungspaket sowie Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Interesse geweckt?dann senden Sie Ihren Lebenslauf, Anschreiben und relevante Zeugnisse mit Ihrer Gehaltsvorstellung und dem frühesten Starttermin per PDF-Dokument in deutscher und englischer Sprache an: Karen.Milligan@newellco.comDie Redaktion wünscht allen Bewerbern viel Erfolg!       

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