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Nachgehakt / 24.09.2019

Herausforderungen französische Alpen – nachgehakt bei Philipp Gatzsch

Die Alpen sind „in“, keine Frage. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die oft kristallklaren, überschaubaren Baggerseen der Rhônes-Alpes-Region kapitale Karpfen beherbergen. Noch dazu liegen sie meist eingebettet in eine schöne Bergkulisse. Doch Nachtangelverbot & Co. machen es dort schwierig. Wir haben bei einem nachgehakt, der immer wieder mit Videos und tollen Fängen aus der Region auffällt: Philipp Gatzsch!

Carpzilla: Philipp, was fasziniert dich an den Gewässern? Hast du dort schon viele beangelt?

PhilippFür mich ist es die Kombination aus einer außergewöhnlichen Landschaft und außergewöhnlichen Fischen, die mich an diesen Gewässern so fasziniert. Bilder von kapitalen Spieglern vor einer atemberaubenden Bergkulisse waren es, die mich 2015 zum ersten Mal in diese Region lockten. Darüber hinaus sind die kleinen, kristallklaren Seen genau mein Ding. Während ich in meiner Heimat hauptsächlich an großen Stauseen unterwegs bin, befische ich auf meinen Touren auch gerne mal kleinere Gewässer und sammle dadurch völlig neue Eindrücke.
 Insgesamt habe ich dort sechs dieser typischen Seen beangelt, von denen keiner wie der andere war.


Carpzilla: In welchen Jahreszeiten suchst du die Alpen auf?

PhilippGanz klar im Sommer. Durch die hohen Berge bekommen die Gewässer dort im Winter so gut wie keine Sonne ab und brauchen im Frühling deutlich länger, um sich zu erwärmen. Die bei uns sehr produktiven Monate April und Mai sind in den Alpen meistens noch zu kalt. So ist die Laichzeit dort auch immer erst Wochen später als in südlicheren Regionen Frankreichs. Der Herbst steht auch in den Alpen für große Fische. Allerdings werden die Nächte immer länger und an den Taggewässern bleibt kaum noch effektive Angelzeit übrig, weswegen ich den Herbst dort meide.

Carpzilla: Wie gehst du vor Ort vor?



PhilippDas Vorgehen ist im Grunde immer gleich. Da ich meistens Gewässer mit Nachtangelverbot befische, komme ich morgens in aller früh am See an. Zum einen, um möglichst freie Platzwahl zu haben und zum anderen, weil sich im Morgengrauen oft Fische durch Rollen an der Oberfläche verraten. In aller Ruhe mache ich es mir dann an einer Stelle mit gutem Seeüberblick gemütlich und trinke einen Tee oder Kaffee. Jetzt heißt es die Augen und Ohren offen zu halten. Nicht immer, aber oft lassen sich die Fische dann zentriert in einem bestimmten Seeteil lokalisieren und ich muss nur noch darauf reagieren. Sollte ich in diesem Seeteil zum Erfolg kommen, heißt das allerdings nicht, dass ich ihn am nächsten Tag direkt wieder blind ansteuern werde. Die Fische dort sind erfahrungsgemäß immer in Bewegung und könnten am nächsten Tag schon ganz wo anders sein. Deswegen sind die Sinne jeden Morgen aufs Neue geschärft. Erst wenn sich mal nichts zeigen sollte oder alle anderen Stellen bereits besetzt sein, vertraue ich auf alte Plätze.

Carpzilla: Weißt du immer schon, an welchem Gewässer du landest?

PhilippBei meinen Alpentouren habe ich immer ein ganz klares Reiseziel im Kopf. Natürlich habe ich noch ein paar Ausweichgewässer parat, sollte mal zu viel los oder das Angeln aus anderen Gründen nicht möglich sein. Dennoch fokussiere ich mich meistens auf einen bestimmten, besonders interessanten See. Roadtrips machen zwar Spaß, wirklich effektiv ist es hinsichtlich des Fangerfolgs aber nicht, von See zu See zu springen. Da ich es in den Alpen auf möglichst viele kapitale Fische abgesehen habe, konzentriere ich mich lieber auf ein Gewässer und gebe dort Vollgas. Dass sich das Durchbeißen lohnen kann, beweist mein bisher größter Karpfen, welchen ich am letzten Tag des zweiwöchigen Aufenthalts an meinem Zielgewässer fangen konnte.

Carpzilla: Nur sehr wenige Gewässer dürfen in der Region nachts befischt werden, die Kontrollen sind häufig. Wie gehst du damit um?

PhilippMittlerweile sehe ich das oft vorherrschende Nachtangelverbot sehr positiv, denn es hält nicht nur einen Großteil der Angler fern, sondern lässt sich auch perfekt mit meinem Angelstil dort verbinden. Wie oben beschrieben sind die Fische täglich in Bewegung und man muss ihnen immer auf der Schliche sein. Wenn ich irgendwo mein Camp stehen hätte, würde ich nicht so flexibel auf die Zeichen der Fische reagieren, wie ich es tue, wenn ich morgens völlig ungebunden an einen bestimmten Platz am See ankomme. Natürlich ist es nicht für jeden was auf dem Campingplatz oder an anderen Orten, statt am See zu schlafen, denn selbst das Übernachten an den Gewässern wird häufig nicht geduldet. Für mich hingegen ist es - bis auf das frühe Aufstehen - aber immer herrlich, im Sonnenaufgang, voll motiviert, mit wenig Gepäck und komplett neu gemischten Karten zum See zu fahren!

Carpzilla: Gerade die größeren Fische springen dir da sicher nicht in den Kescher, wie gehst du die Sache taktisch an? Futter oder Falle stellen?

PhilippGanz klar: Falle stellen. Die Gewässer dort sind nährstoffreich und die Fische nicht vom Futter der Angler abhängig. Zwar weiß ich von erstaunlichen Fängen durch extremen Futtereinsatz bei anderen Anglern, jedoch waren das absolute Ausnahmefälle bei perfekten Bedingungen. In der Regel ist man mit den klassischen drei, vier Händen Boilies pro Rute am besten beraten. Zu wenig darf es allerdings auch nicht sein, da sich an diesen Gewässern gerne auch Katzenwelse und Krebse am Futter bedienen und eingeplant werden müssen. Nicht nur bei der Futtermenge sollte man sie berücksichtigen, sondern auch beim eigentlichen Hakenköder. Diese sollten möglichst hart und am besten durch Schrumpfschlauch oder Meshguard, also Netz, geschützt sein. Nur so ist gewährleistet, dass sie auch noch ein paar Stunden später am Haar hängen.

Carpzilla: Um in dieser großen Region Ziele zu finden, sind Szenekontakte nötig, nicht wahr? Oder hast du einen Tipp für den geneigten Leser, wo er sich Informationen zu möglichen Gewässern suchen kann?

PhilippSzenekontakte machen es natürlich einfacher, sind aber mittlerweile nicht mehr notwendig um besondere Ziele zu finden. Die Seite www.colinmaire.net ist beispielsweise eine riesige Datenbank von französischen Gewässern und macht es sehr einfach an Informationen zu kommen, wenn man bereit ist etwas Recherche zu betreiben. Und diese Informationen sind nur der Startpunkt, denn die wirklich besonderen Tipps bekommt man meistens erst wenn man in Frankreich unterwegs ist. Ob durch Franzosen oder durch andere Reisende, die wirklich heißen Informationen zu französischen Gewässern habe ich immer während meiner Touren gesammelt!

Carpzilla: Herzlichen Dank für das Interview Philipp, sehr cooler Mehrwert für unsere Leser und sicher inspirierend! Und ich bin mir ganz sicher, dass wir von dir noch viel hören werden.

Übrigens: Mehr über unseren sympathischen Interviewgast erfahrt ihr bei Successful Baits und bei Carpleads. Natürlich lohnt sich auch ein Besuch seines Instagram-Profils: https://www.instagram.com/philipp_gatzsch/

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Der Einfluss des Windes aufs Karpfenangeln.
Was der Wind bewirkt - von Sommerstagnation bis Herbstzirkulation: Michael Lechelt klärt auf!
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Nachgehakt 09.05.2020

Michael Lechelt arbeitet in der Abteilung Wasseruntersuchung eines Instituts für Umweltuntersuchungen und hat uns erst kürzlich in einem Interview die Bedeutung der Sprungschicht erläutert. In diesem Folgebeitrag geht er auf den Einfluss des Windes ein, um uns zu helfen, den Lebensraum Wasser noch besser zu verstehen.Angle in der warmen Jahreszeit im Wind und in der kalten am windabgewandtem Ufer! Gerade unter den Karpfenanglern ist diese alte Regel bekannt. Gleiches gilt aber auch für die anderen Friedfische und Raubfische, die den Futterfischen folgen. Wieso ist das aber so und wann genau ist der Wendepunkt zwischen diesen beiden Gegebenheiten? Dieser Artikel erklärt Euch die tatsächlichen Zusammenhänge und hilft Euch so, die Fische besser zu finden.Wie wir alle wissen, ist das Wichtigste beim Angeln die Lokalisation der Fische bzw. die Kenntnis über deren potentielle Aufenthaltsorte. In meinem Interview zur Sprungschicht haben wir uns mit dem wahrscheinlichen Aufenthaltsort der Fische hinsichtlich der Wassertiefe beschäftigt. Wir können ihren Standort aber oftmals noch weiter einschränken, wenn wir zusätzlich die Windrichtung beachten. Die zentrale Bedeutung für den Aufenthaltsort der Fische hat auch hier wieder die Wassertemperatur, weil die wechselwarmen Tiere meist wärmere Temperaturen bevorzugen und diese können in einem stehenden Gewässer, nicht nur in der Tiefe, sondern auch an den verschiedenen Ufern, sehr variieren! Die folgenden Betrachtungen beziehen sich auf tiefere, stehende Gewässer wie zum Beispiel den typischen Vereins-Baggersee. Sie können nicht auf Fließgewässer übertragen werden. Um den Einfluss des Windes auf die Fische verstehen zu können, müssen wir uns noch einmal mit einigen Grundlagen zum Element Wasser und dessen Eigenschaften beschäftigen. Dazu sollten wir die Bedeutung folgender Begriffe aus der „Limnologie“ (Binnengewässerkunde) verstehen. Dichteanomalie des WassersSommer- und WinterstagnationFrühjahrs- und Herbstzirkulation Dichteanomalie des WassersWasser hat seine höchste Dichte bei genau 4°C,  ist dann also am schwersten! Das heißt also, bei Temperaturen über 4° C ist es leichter und bei Temperaturen unter 4°C ist es auch leichter! Wasser ist mit Temperaturen unterhalb 0°C (Eis) am leichtesten und schwimmt auf wärmerem Wasser. Für uns eine Selbstverständlichkeit, bei den meisten anderen Flüssigkeiten ist dies aber nicht so. Hier nimmt die Dichte mit sinkender Temperatur kontinuierlich zu. Ohne diese spezielle Eigenschaft wäre das Leben im Wasser in unseren Breitengraden gar nicht möglich, denn anderenfalls würde ein Gewässer von unten nach oben zufrieren und jedes Leben im Winter vernichten.Sommer- und WinterstagnationSowohl in einem kalten Winter, als auch im Sommer kommt es zu einer stabilen Temperaturschichtung des Wasserkörpers, so dass auch der Wind diesen nicht mehr durchmischen kann. WinterstagnationIm Winter befindet sich das wärmste Wasser mit 4°C direkt am Grund, das kältere Wasser befindet sich aufgrund seiner geringeren Dichte an der Oberfläche. Je kälter, desto weiter oben. Bei einer Eisbedeckung ist der Wasserkörper gegen jeden Windeinfluss geschützt. Allerdings bleiben auch unsere Gewässer nicht vom Klimawandel verschont. Bei einem Winter ohne längere Temperaturphasen unter 4°C entfällt die Winterstagnation! Einfluss des Windes während der Winterstagnation Vorausgesetzt, der See ist nicht mit Eis bedeckt, so bewegt der Wind das kalte  Oberflächenwasser auf das Wind zugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das kalte Oberflächenwasser entgegengesetzt fließen lässt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Wärmeres Wasser aus tieferen Bereichen wird dann bis nach oben ans Ufer gedrückt. Die Fische sind bei diesen Bedingungen oftmals, aufgrund der etwas wärmeren Wassertemperaturen, an dem windabgewandtem Ufer zu suchen. Allerdings stehen die Fische im Winter generell recht tief und verlassen die 4°C „warmen“ Bereiche kaum. Da der Stoffwechsel erheblich reduziert ist, haben Sie möglichst unterströmungsberuhigte Gewässerbereiche aufgesucht. Dieses können tiefere Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandtem Ufer. SommerstagnationIn der wärmeren Jahreszeit erwärmt sich das Oberflächenwasser und „schwimmt“ dann auf dem kälteren Tiefenwasser. Es bildet sich eine „Sprungschicht“ (Siehe auch Interview Sprungschicht), die den tieferen Wasserkörper von dem Wasserkörper an der Oberfläche trennt. Dies kann, bei windstillem Wetter,  bereits  ab einer Wassertemperatur von ca. 6°C geschehen. Allerdings ist diese warme Oberflächenschicht (Epilimnion) dann im Frühjahr noch recht unstabil und kann durch Wind wieder durchmischt werden.  Ab ca. 12°C bildet sich dann eine stabile Schichtung aus.Einfluss des Windes während der Sommerstagnation Der Wind bewegt das warme Oberflächenwasser auf das windzugewandte Ufer und es entsteht eine Oberflächenströmung, die auf das Ufer drückt. Daraus resultiert eine Unterströmung, die das warme Oberflächenwasser nach unten abführt. In kleineren Gewässern kann die Unterströmung bis ans entgegengesetzte Ufer reichen. Kälteres Wasser wird dann von der Sprungschicht bis nach oben ans Ufer gedrückt. Bei stärkerem Wind verläuft die Sprungschicht auch nicht mehr horizontal, weil die warmen Wassermassen an das windzugewandte Ufer gedrückt werden. Die Fische sind bei diesen Bedingungen sehr häufig an dem Ufer mit  auflandigem Wind zu suchen. Bringen wir an diesem Ufer zusätzlich Futter ein, so können die „Duftstoffe“ durch die Unterströmung weit in den See hinausgetragen werden. Das Futter kann so von den Fischen besser wahrgenommen werden und lockt diese zu unserem Angelplatz! Neben der Beeinflussung der Wassertemperatur, spielen in der wärmeren Jahreszeit aber weitere Faktoren eine wesentliche Rolle. Die Wellenbewegung erzeugt am windzugewandten Ufer oftmals eine Aufwirbelung von Sedimenten und Freispülung von Nahrung. Es kommt zu einer deutlichen Trübung des Wassers. Die Oberflächenströmung führt weitere Nahrung mit sich. Durch das angetrübte Wasser und die Geräusche der Wellen fühlen sich die Fische auch direkt am Ufer sicher. Gerade Karpfen lieben diese Trübungszone und so manche Sternstunde ist diesen Umständen zu verdanken!    Frühjahrs- und Herbstzirkulation Zweimal im Jahr kommt es in unseren Breitengraden in der Regel zu einer vollständigen Durchmischung des Wasserkörpers. Das Wasser zirkuliert also von unten nach oben und umgekehrt. Frühjahrszirkulation Die Lufttemperatur erwärmt das Oberflächenwasser. Wenn das Wasser 4°C erreicht, sinkt es ab! Kälteres Wasser steigt von unten nach oben auf! Es kommt zur Zirkulation, die vom Wind noch gefördert wird, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Für die Fische das Signal, die Winterquartiere zu verlassen. Sollte die Winterstagnation aufgrund zu hoher Lufttemperaturen (größer 4°C) entfallen sein, so gibt es auch keine Frühjahrszirkulation. Die Herbstzirkulation geht dann direkt in die Sommerstagnation über!Einfluss des Windes während der Frühjahrszirkulation Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Die Fische können sich jetzt theoretisch überall aufhalten. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können warme Winde und die Frühjahrssonne das Oberflächenwasser bereits erwärmen. Daher gilt: Bei höherer Lufttemperatur das windzugewandte Ufer aufsuchen bzw. in flachen Gewässerbereichen fischen, die von der Sonne schnell erwärmt werden. Herbstzirkulation Die Lufttemperatur kühlt das Oberflächenwasser ab. Wenn die Wassertemperatur hier Werte erreicht, die unterhalb derer im Tiefenwasser (Wasserkörper unterhalb der Sprungschicht) liegt, so sinkt das Oberflächenwasser ab! Dieser Prozess beginnt bei ca. 10°C, je nach Tiefe und Größe des Gewässers (bei sehr großen und tiefen Gewässern ist es auch im Sommer unter der Sprungschicht sehr kalt). Der gesamte Wasserkörper wird durchmischt und die Sprungschicht löst sich auf. Die sauerstofffreien Bereiche, die oftmals im Tiefenwasser vorhanden waren, verschwinden. Dieser Zyklus setzt sich fort, bis der gesamte Wasserkörper 4°C erreicht hat. Der Wind fördert diesen Prozess maßgeblich. Einfluss des Windes während der Herbstzirkulation  Der gesamte Wasserkörper hat jetzt die gleiche Temperatur. Der Einfluss des Windes spielt während dieser Phase eine eher geringere Rolle, weil keine Wassermassen unterschiedlicher Temperatur bewegt werden können. Allerdings können kalte Winde das Oberflächenwasser weiter abkühlen. Auch in dieser Phase können sich die Fische eigentlich überall aufhalten. Jedoch ist der Stoffwechsel der Fische bereits verlangsamt und zwingt die Fische zu einer möglichst energiearmen Verhaltensweise. Ab ca. 6°C ziehen sie kaum noch umher und suchen möglichst unterstömungsberuhigte Gewässerbereiche auf. Dieses können tiefe Bereiche sein, windgeschützte Buchten oder eben auch Kanten am windabgewandten Ufer. Fazit und Faustregeln:PhaseTemperaturbereichAngel-Ufer bei WindFrühjahrszirkulationab Erwärmung der Oberflächenwassertemperatur auf über 4°CFische am windzugewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur über der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.SommerstagnationAusbildung der Sprungschicht, Temperaturen ab ca. 6 - 12°CFische am windzugewandten Ufer  Herbstzirkulationab Abkühlung der Oberflächenwassertemperatur auf ca. 10°CFische am  windabgewandten Ufer, wenn die Lufttemperatur unter der Wassertemperatur liegt. Andernfalls umgekehrt.WinterstagnationOberflächentemperatur unter 4°C, Wasserkörper mit 4°C am Grund am wärmstenFische am windabgewandtem Ufer (macht aber nur Sinn, wenn es hier auch tiefere Bereiche gibt) Zur Planung des nächsten Angeltrips solltet ihr daher immer über die Windvorhersagen informiert sein. Dafür gibt es hervorragende Apps fürs Handy. In der Kartendarstellung könnt ihr die genaue Windrichtung und Stärke auf die verschiedenen Ufer des Sees vorhersehen (links: Windy, rechts: Windfinder). Die Kenntnis über die Wassertemperatur ist entscheidend, um diese vier verschiedenen Phasen im Verlauf eines Jahres bestimmen zu können. Daher darf ein geeignetes Thermometer beim Angeln nie fehlen! Letztendlich geht es eigentlich immer nur darum, das Ufer mit dem wärmsten Wasser zu finden. Das kann z.B. im Frühjahr, entgegen der Faustregel, auch eine sonnenbestrahlte, flache Bucht sein, die im Windschatten liegt!Michael LecheltTeil 1 verpasst? Den Beitrag zur Sprungschicht liest du hier:https://www.carpzilla.de/mag/interview/das-bewirkt-die-sprungschicht-ein-interview-mit-michael-lechelt-14065.html

Successful Baits: Fangserie reißt nicht ab
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Szene-News 08.09.2016

Nachdem die Successful Teamangler schon im Juli richtig abgeräumt haben, geht es im August nicht weniger erfolgreich zu! Wer was gefangen hat und wie das geklappt hat gibt es hier.Geschmückt wird unser Aufmacher von Simon Grohlig. Er konnte diesen dickbäuchigen Spiegler nach einer Futterkampagne überlisten. Die Freude über dieses Boot ist ihm dabei ins Gesicht geschrieben.Christoph Mühl setzt bei der Augusthitze auf Scoberry Wafter ein und ist damit mehr als erfolgreich. Auf dem vorbereiteten Futterplatz konnte der Kampfstarke Schuppi dem ausbalancierten Köder am Korda Krank X nicht widerstehen. Dazu kann man nur wow sagen: Während Graskarpfen bei vielen Anglern nicht die beliebtesten Fische sind, ist so ein goldiges Teil nicht nur für Teamangler Christoph Pleischl die absolute Ausnahme. Gebissen hat die Schönheit auf einen Nasty Shrimp Wafter. Hammer Goldbarren!Marcus Mamczur testet aktuell einen Boilie für 2017, der noch in der Entwicklungsphase steckt. Beim testen der Instantwirkung haut er prompt diesen schön beschuppten Spiegler.Youngster und Instergram-Wunder Max Ingenhaag war am legendären Lac de Saint Cassien. In der absoluten Mittagshitze fing er seinen Topfisch aus diesem Urlaub auf extra harte Scoberry Boilies aus der Traveller Serie.Mehr als 18 Fische in einer Session konnte Marcel Behling auf der Habenseite verbuchen. Darunter auch dieser Prachtschuppi. Seinen Futterplatz bestückte er mit verschiedensten Boilies aus der Successful Rage.Nils Wriedt aus dem hohen Norden weiß mit dem launischen Wetter dort oben umzugehen. dieser Fisch ist nur einer aus einer ganzen Serie von 30-Pfündern. Gefangen gemeinsam mit seinem Bruder Niklas räumten sie mit den Pineapple Klassikern in 18mm richtig ab.Last but not least präsentiert Carsten Schmitt einen Spiegler aus der Krauthölle. Schon einige Male hat Carsten diesen massiven Fisch beim sonnen beobachtet. Mit ein wenig Scoberry Stickmix und halbierten 20mm Scoberry Boilies manövrierte er diesen Fisch aus dem dichten Kraut.Bei den Successful Baits Anglern läuft es richtig gut! Wir sin schon hiß wie Frittenfett, was dieser Monat wieder für Fische Bring. Alle News erfahrt ihr natürlich ier auf Carpzilla.de.Direkt in den Shop der Boilieschmiede geht es unter: http://shop.successful-baits.de

What's Up bei Successful Baits?!
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Jan Schütz ist Media Manager bei Carpleads, hier präsentiert er ein Stiff Rig mit KRV-Haken.
Haken - besser mit oder ohne Beschichtung? Nachgehakt bei Jan Schütz von Carpleads
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Nachgehakt 09.05.2019

Kürzlich berichteten wir über die neuen KRV-Haken in der Carpleads Range. Auf den ersten Blick ein klassischer Kurv Shank-Haken, auf den zweiten aber doch etwas anders geformt und vor allem in zwei Versionen erhältlich: Der „Razor Sharp“ ist der erste PTFE-beschichtete Haken von Carpleads, der „Tough Black“ ist ein KRV ohne diese Beschichtung. Premiere feierten beide Modelle auf der Carp Zwolle – und sie kamen gut an. Wir haben nachgehakt, bei Carpleads-Media Manager Jan Schütz.Carpzilla: Der KRV macht einen guten Eindruck, ohne Frage. Was auffällt ist, dass sein Öhr nicht so stark eingeschränkt ist wie bei anderen Anbietern. Das sollte sein Potential zu greifen noch erhöhen, lässt mehr Raum zwischen Öhr und Spitze, um zu greifen. Auch die Spitze ist besonders lang. Bewusste Entscheidungen? Wie läuft so eine Hakenentwicklung wirklich ab?Jan Schütz: Hallo und zunächst ein herzliches Dankeschön für das Lob und euer Interesse an unseren neuen KRV-Modellen. Die Hakenentwicklung ist ein sensibles Thema, da ein Haken maximales Vertrauen genießen muss, um beim Angler eine Chance zu bekommen. Das Vertrauen hängt einerseits von der Hakenform an sich ab, da es dort viele unterschiedliche Geschmäcker gibt, aber auch von der Materialstärke und zu guter Letzt natürlich von der Schärfe, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.  Als Grundform kam, für unser erstes fertiggestelltes Modell der neuen Generation, zunächst ein Curved-Shank in Frage. Diese Form verwenden wir schon bei unseren Ready Ronnies und können zudem auf eine lange Testphase zurückblicken, in der das Modell uns, unsere Teamangler und auch ausgewählte Stammkunden sehr überzeugt hat. Auf die Hakenentwicklung selbst kann ich gar nicht im Detail eingehen da das den Rahmen hier bei weitem sprengen würde. Vom Beschluss, ein neues Modell auf den Markt zu bringen, über die Kommunikation mit verschiedenen Herstellern, dem Besuch in der Produktionsstätte, diversen Test-Modellen und -stufen, mehrmaligem „Korrekturschleifen“ bis zum finalen, unseren Wünschen angepassten Modell, vergehen locker 1 bis 2 Jahre, bevor die Haken dann in unserem Shop zu finden sind. Das ist auch der Grund, weshalb der KRV bereits im Februar auf den Markt kam: Wir waren mit diesem Curved-Shank Modell bereits nach 3 Korrekturstufen vollkommen zufrieden, während die anderen 5 Modelle noch etwas Nacharbeit bedürfen. Zur Form unseres neuen KRV: Wir haben bewusst ein nur minimalst eingeschränktes Öhr gewählt, um den Zug möglichst direkt und linear auf die Spitze des Hakens zu übertragen. Dadurch bietet er unserer Meinung nach eine höhere Stabilität gegenüber Aufbiegen und hat vor allem deswegen auch weniger Potenzial im Fischmaul zu hebeln und dadurch auszuschlitzen.Carpzilla: PTFE-beschichtete Haken bestimmen mittlerweile den Markt. Carpleads ist den Trend lange nicht mitgegangen. Warum die Entscheidung, solche Eisen jetzt doch ins Programm aufzunehmen?Jan Schütz: Die Entscheidung haben wir nicht alleine getroffen. Wir sind nach wie vor überzeugt von der Stabilität und der langanhaltenden Mittel-Schärfe unserer bisherigen Hakenmodelle. Jedoch wurden die Rufe nach PTFE-beschichteten Modellen immer lauter und somit befassten wir uns mit diesem Thema. Auch der ‚englische‘ Stil hat ja einen deutlichen Einfluss auf den europäischen Markt. Zur Pop-Up-Angelei bieten wir leichtere, schärfere und nicht-reflektierende Haken an. Uns wurde dann immer mehr bewusst, dass wir nun den Schritt zu einer vollkommen neuen Haken-Range gehen, bei der wir Stabilität und größtmögliche Schärfe aus einer Serienproduktion vereinen wollen. Im Sommer können wir dann sogar sechs verschiedene Modelle anbieten, um jedem Kundenwunsch gerecht zu werden. Die neue Range bietet ebenso Varianten in Barbless-Ausführung und neben dem PTFE-Modell (Razor Sharp) auch die Ausführung in Black Nickel (Tough Black).Carpzilla: Dennoch haltet ihr weiter an den unbeschichteten Modellen fest und die treffen auf viele Fans. Sie gelten als stabiler. Woran liegt das genau? Welche Vor- und Nachteile haben die Versionen mit und ohne Beschichtung?Jan Schütz: Die unbeschichteten Modelle waren bislang unser Steckenpferd was verlässliche, langlebige und scharfe Haken angeht. Wir hatten so gut wie keine Probleme, mit aufbiegen oder brechen - da sind uns aus der Online-Community schon ganz andere Fälle bekannt. Mitbewerber wurden schon mehrfach öffentlich ‚zerrissen‘, wenn Haken im Drill den Geist aufgegeben haben. Viele unserer Kunden schwören deshalb nach wie vor auf ein Black Nickel-Finish. Der Unterschied der beiden Ausführungen in Schärfe und Stabilität ist beim ‚Tough Black‘ und ‚Razor Sharp‘ (PTFE) im Herstellungsprozess begründet. Dabei muss ich allerdings einwerfen, dass wir hier nicht von meilenweiten, aber dennoch, in Extremsituationen, bemerkbaren Unterschieden sprechen. Die Haken unserer Range werden im Grunde für beide Ausführungen aus einer Vanadium-haltigen Legierung gefertigt. Dieser Stahl hat einen hohen, komprimierten Kohlenstoffgehalt und ist dadurch äußerst stabil und bietet die Möglichkeit, eine länger haltende, scharfe Spitze zu produzieren. Beim Herstellungsprozess werden die Haken der ‚Razor Sharp’-Serie während der Beschichtung mit PTFE nochmals erhitzt. Dadurch verändert sich das Trägermaterial in seiner molekularen Beschaffenheit - kurz gesagt: Der Stahl wird etwas weicher und spröder und deshalb minimal weniger stabil. Das große Plus ist allerdings die gewonnene Schärfe dieses Coatings. Es kommt dadurch zustande, da die hauchdünne PTFE-Beschichtung eine extrem geschlossene, glatte Oberfläche bietet und dadurch bei einem Biss leichter in das Fischmaul eindringt. Ein weiterer Vorteil dieser Beschichtung ist, dass sie auffällige Lichtreflexe minimiert. Diese Eigenschaft ist vor allem in flachem, klarem Wasser und in Kombination mit der Verwendung von Pop-Ups ein großes Plus. Besonders scheue und vorsichtige Fische haben es so schwerer, den Haken erkennen zu können.Die Black Nickel-Variante unter dem Namen ‚Tough Black‘ knüpft von der Machart nahtlos an unseren bisherigen Modellen an. Mit dem großen Vorteil, dass die ‚Neuen’ auch einen spürbar deutlichen Gewinn an Schärfe erfahren. Die ‚Tough Black‘ Haken werden im Elektrolyse-Verfahren, also einer Veredelung durch Strom in einer Art Wasserbecken, beschichtet. Hierzu trägt der einfließende Strom eine feine Nickel-Schicht auf die Roh-Haken auf und sorgt so für eine sehr materialschonende Beschichtungsart. Durch den Verzicht auf das PTFE-Coating und die damit einhergehende Material-Änderung können wir diesen Haken besonders für die harte Angelei empfehlen. Durch die stabilere, da dickere, Ausführung der Beschichtung ist ausserdem die Spitze etwas länger stabil, wenn auch minimal weniger scharf, als die ‚Razor Sharp‘. Beides, der Gewinn an Stabilität und die etwas weniger scharfe Spitze resultieren aus dem Beschichtungsverfahren, welches komplett anders ist als bei den PTFE-beschichteten Modellen. Mit der Entscheidung, zukünftig beide Beschichtungsvarianten anzubieten können wir sowohl den Bedürfnissen nach absolut robusten Haken, als auch der Nachfrage nach absolute scharfen, PTFE-Modellen nachkommen. Dadurch sollen möglichst alle Angler die passende Haken-Ausführung für ihre Angelei in unserem Programm finden.Carpzilla: Vielen Dank für die Einblicke! Zum Schluss und als Mehrwert für jeden Leser: Welches Rig ist deiner Meinung nach der Hammer in Kombination mit einem KRV?Jan Schütz: Im Grunde kann der KRV für fast jedes Ring genutzt werden, das war auch einer der Gründe, warum wir diese Form zuerst in unser Sortiment aufgenommen haben. Dennoch kann ich eine Empfehlung besonders in Kombination mit dem Ronnie Rig, wie es auch von uns als fertige Variante angeboten wird, geben. Ebenso eignet sich der Haken, durch die große Öffnung zwischen Hakenspitze und Öhr, für die Verwendung an Stiff Rigs oder aber auch ganz klassisch am Blowback Rig, mit einem kleinen Rig Ring. Weitere Rig-Ideen bieten wir zum Beispiel auch auf unserem Blog an. Im digitalen Rig-Guide bieten wir ‚Step by Step’-Bindeanleitungen für einfache Rigs, bis hin zu komplexen Montagen.

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