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Nachgehakt / 07.06.2018

Traumserie: 2x über 30 Kilo und 2x über 25 Kilo in 24h! Nachgehakt bei Marc Fähnrich!

Badgers Best Teamangler Marc Fähnrich sorgte wiederholt mit einer wahren Schuppenkarpfen-Traumserie für Aufsehen. Innerhalb 24h erwischte er zwei Fische über 30 Kilo und zwei über 25 Kilo – wir berichteten! Für uns Grund genug, bei Fähnrich nachzuhaken:

Carpzilla: Hey Marc, zunächst herzlichen Glückwunsch aus der Carpzilla Redaktion zu dieser Sternstunde. Bereits 2017 hast Du mit einem 60iger und 3 Fünfzigern, letztere sogar allesamt in einer Nacht, von Dir Reden gemacht. Ist sowas Glück, Zufall oder das Ergebnis konsequenter Vorbereitung?

Marc Fähnrich:

Vielen Dank für die Glückwünsche. Sicherlich gehört zu solchen Fangserien eine ordentliche Portion Glück. Von Zufall mag ich bei meiner Anglerei nicht reden, da ich sehr bedacht und konzentriert vorgehe. Jeder, der mich kennt weiß, dass ich aus meiner Anglerei kein Geheimnis mache. Einfache Rigs, hochwertige Köder, viel Futter (zum richtigen Zeitpunkt), das sind für mich die grundlegenden Schlüsselfaktoren.

Jeder Angler hat seine eigene Philosophie zum Karpfenangeln, jeder sollte seinen eigenen Weg gehen und vor allem seinen eigenen Flow entwickeln. Man muss sich dem Gewässer und seinen Bedingungen anpassen, das zu lernen, war für mich auch nicht einfach.

Was mir persönlich sehr wichtig ist, ist immer mit einem guten Gefühl ans Wasser zu fahren, sei es mit wettertechnischen Prognosen (Luftdruck, Wetterwechsel, etc.) sowie privaten Angelegenheiten.

Carpzilla: Ja, seinen Flow zu finden und den Kopf frei haben fürs Angeln sind sicherlich Punkte, die häufig als Erfolgsfaktoren unterschätzt werden. Doch nochmal zu Deiner Vorgehensweise: Du nennst in Deinem Update bei Badgers Best drei Kern-Fragen, die Du Dir selbst im Vorfeld Deiner Angelei stellst:

  • Wann kann ich strategisch am besten meine wenige Zeit am Wasser verbringen? 
  • Wann kann ich die Futterplätze vorbereiten?
  • Wie bereite ich die Futterplätze vor?

Frage zu Punkt 2, warum ist es Dir so wichtig, Futterplätze zu einer bestimmten Uhrzeit vorzubereiten?

Marc Fähnrich:

Hier geht es mir gar nicht zwingend darum, dass Futter immer zu selben Zeit einzubringen, sondern viel mehr darum meine kostbare Freizeit clever einzusetzen, um möglichst viel davon zu haben. Ich habe keine Lust nach Feierabend im Autokorso an irgendeinen See zu gurken. Da verbringe ich lieber einen schönen Nachmittag und fahre lieber erst am späten Abend raus an die Seen, um dem Verkehrsaufkommen in Ballungsgebieten aus dem Wege zu gehen. Ein weiterer Aspekt ist, dass in den frühen Abendstunden die Fischaktivität deutlich zunimmt, das heißt, ich bekomme mehr Zeichen der Fische mit. Somit kann ich meine Futtertaktik und auch den späteren Zeitpunkt meiner Session besser anpassen.

Ich persönlich habe gern das Futter über Nacht auf den Plätzen liegen, hier wären wir wieder bei der jeweiligen Philosophie des jeweiligen Anglers.

Diese Faktoren sind eben von Gewässer zu Gewässer unterschiedlich, für den maximalen Erfolg ist es wichtig, das Gewässer zu lesen: Fressverhalten, Aufenthaltsgebiete und Zugrouten spielen hierbei sicherlich auch eine große Rolle.

Carpzilla: Frage zu Punkt 3, wie bist Du bei der Vorbereitung konkret vorgegangen? Auf welches Futter hast Du gesetzt und wieviel hast Du über welchen Zeitraum in welcher Regelmäßigkeit eingebracht?

Marc Fähnrich:

Wie bereits oben erwähnt, gehe ich an die ganze Sache sehr bedacht ran. Ich reagiere Tag für Tag variabel. Das Wetter, die Fischaktivität, die Gewässertrübung und vor allem mein Bauchgefühl sind wichtige Indikatoren, was und wie viel ich füttere. Die Zeitspanne bis zum nächsten Angeln spielt für mich ebenso eine große Rolle, die Fische möglichst schnell auf den Futterplätzen fangen zu können.

Pauschal kann ich euch das also nicht sagen! Was ich sagen kann ist, dass ich bemüht bin ca. 14Tage vor Ansitz die Spots vorzubereiten. Hierbei setzte ich auf große Mengen Partikel und Boilies in verschiedenen Durchmessern. Innerhalb von zwei Wochen können dann schon mal zwischen 60-90 Kilo Futter (Boilies/Partikel) auf dem oder den Plätze landen.

In diesem speziellen Fall hatte ich die Fische im Flachwasserbereich gesehen und teilweise große Mengen Partikel und Boilies gefüttert. Hierbei setze ich neben Mais und süßen Tigernüssen immer auf eine gute Mischung aus süßen und fischigen Boilies, wie zum Beispiel den Nut2Bad und dem Liva la Revolution Boilie.

Carpzilla: Weiter schreibst Du im Bericht, dass Du in extremen Entfernungen zwischen 450 und 700m geangelt hast! Krass, warum musstest Du in dieser Angelsituation Deinen Angelplatz soweit von Deinen Spots entfernt wählen?

Marc Fähnrich:

In dem Fall war es mal wieder so, dass ich dort angeln musste, wo sich die Fische vor allem aufhielten. Durch enormes Krautaufkommen und der sehr, sehr dünnen Dichte an Fischen kommen die Karpfen nicht zu mir, also muss ich zu den Fischen. Um weiter Entfernungen übers Kraut zu angeln, setze ich auf dünne geflochtene Schnur und vernünftige Schlagschnur, um auf die enorme Entfernung zu kommen.

Carpzilla: Wenn wir Deine neueste Fangserie mit der aus 2017 vergleichen, bemerken wir Parallelen: Die großen Karpfen sind allesamt Schuppis? Gibt es in deiner Gegend vor allem große Schuppenkarpfen oder sind auch Doppelfänge darunter?

Marc Fähnrich:

Gute Frage! Ich kann dich beruhigen Volker, ich habe auch bereits zwei große Spiegelkarpfen gefangen, allerdings sehe ich keine Notwendigkeit diese Fische zu publizieren!

Aber deine Frage ist berechtigt. Ich habe bereits zwei Fische doppelt gefangen. Ein Fisch stagniert vom Gewicht bei rund 26kg und der andere Fisch ebenfalls ein Schuppi hat ein riesen Potenzial richtig groß zu werden…

Grundsätzlich sind bei uns die Seen entlang des Rheins mit mehr Schuppenkarpfen besiedelt.

Persönlich freue ich mich über jeden Fisch, sei es Spiegler oder Schuppi!

Carpzilla: An Gewässern mit so großen Fischen herrscht sicherlich auch ein starker Angeldruck. Wie gehst Du damit um? Was hebst Du Dich ab, was ist Dein Erfolgsrezept?

Marc Fähnrich:

Ich respektiere jeden Angler! Versuche immer zu helfen, gebe gern meine Erfahrungen weiter.

Richtigen Angeldruck kenne ich nur vom Cassien, wo früher bis 80 Anglern mit vier Ruten, sprich 320 Schnüren im Wasser angelten. An meinen Gewässern mache ich mir über angeldruck keine Gedanken, vielleicht ist das auch ein Teil des Erfolgsrezepts.

Carpzilla: Letzte Frage, nach so einer Serie setzt man sich sicher neue Ziele, was steht bei Dir als nächstes auf dem Plan?

Marc Fähnrich:

Ich gehe weiterhin für mich angeln. Setze mir neue Ziele, in dem ich auf die Gegebenheiten mit verschiedenen Taktiken agiere.

Sicherlich werde ich wie die Jahre zuvor im August mindestens sieben Tage am Cassien angeln wollen, was für  ich nicht nur Angeln sondern gleichermaßen Urlaub ist.

Ich möchte den Anlass nutzen meinen Sponsoren für all die Unterstützung in den letzten drei Jahren zu danken. Habt eine tolle Zeit am Wasser und kommt gut über den Sommer.

Marc Fähnrich

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Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.