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Zu Besuch bei / 17.04.2016

Zu Besuch bei: Carplounge Tackle

In der neuen Rubrik „Zu Besuch bei“ schauen wir hinter die Kulissen namhafter Angelfirmen. Wir besuchen unsere treuesten Carpzilla-Partner, Marken die wir alle kennen und deren Produkte uns Tag ein, Tag aus am Wasser begleiten. In unserer neuen Serie statten wir unseren Partnern einen Besuch ab, um euch tiefe Einblicke in die Angelindustrie zu gewähren!

Nach dem letzten Besuch bei Pure Fishing nutzten die Carpzilla Redakteure Mark und Volker im März 2016 die Gelegenheit und begaben sich wieder Reise. Es ging in den Westen der Republik zum Futterboothersteller Nr.1– nämlich nach Willich zu Carplounge Tackle.

Begrüßung vor neuen Räumlichkeiten

Bereits im Jahr 2015 statten wir Carplounge Tackle während einer Tour einen kurzen Besuch ab. Damals noch im alten Firmensitz in Krefeld. Schon damals wurde uns angekündigt, dass wir unbedingt für unsere Reihe nochmal wiederkommen sollten, denn ein Umzug in wesentlich größere Räumlichkeiten stand unmittelbar bevor. Vor einigen Wochen war es dann soweit: Geschäftsführer Alex Radmacher empfing uns in Willich, vor der neuen Firmenzentrale von Carplounge Tackle.

Carplounge wächst weiter

Bereits von außen lässt sich erkennen, dass Carplounge in den letzten Jahren rasant gewachsen ist. Im Inneren der Firma wird dieser Eindruck nicht enttäuscht – im Gegenteil! Auf 650 Quadratmetern hat die Futterboot-Produktion Platz gefunden und man sieht schnell: dieser ist auch zwingend notwendig. Denn nicht nur in Deutschland ist Carplounge Tackle mittlerweile unangefochtener Marktführer wenn es um die Entwicklung und Produktion von Baitboats geht, sondern auch in Europa und außerhalb davon. Seit Bestehen hat Carplounge Tackle schon mehr als 8000 Boote unter die Angler gebracht, vom aktuellen Bestseller, dem High-End-Schlachtschiff RT4 sind es immerhin schon über 2500!

Riesige Nachfrage aus England

Auch die Engländer - Erfinder der Futterboote - sind schnell auf die RT4 Futterboote aufmerksam geworden, denn Qualität und Made in Germany ist überall gefragt.

Seit Alex und seine Jungs sich auch verstärkt um den englischen Markt bemühen und in diesem und im letzten Jahr auf Messetour auch auf englische Messen wie „The Big One“ oder „Carpin on“ ausstellen, ist die Nachfrage aus dem Mutterland des Karpfenangelns ins Unermessliche gestiegen.

Mittlerweile arbeitet Carplounge mit Größen wie Max Cottis und Rob Marsh zusammen. Auch Szene-Stars wie Danny Fairbrass (Korda), Kevin Knight (Mainline) und Ian Russell (Avid Carp) nennen mittlerweile ein RT4 ihr eigen und setzen es in England erfolgreich ein.

Praktische und innovative Neuheiten

Alex nimmt uns zunächst mit in sein Büro, wo er uns kurz einige Neuheiten und Prototypen vorstellt. Zunächst sehen wir die neue LoungeBox in live, wir berichteten. Der handlich leichte Stromversorger auf Basis modernster Li-Ionen-Akku-Technik wird sicher das Feld der mobilen Stromversorgung von hinten aufrollen. Wir freuen uns schon auf einen Praxistest mit E-Motor, Laptop und Kamera während einer Tour in Frankreich. Als nächstes zeigt uns Alex neue, stark gepolsterte Transport- und Aufbewahrungstaschen im schicken Camo-Look für Futterboote aber auch für die Fernbedienung. Letztere eignet sich auch besonders gut zur Steuerung bei Regen und Schnee.

Eine weitere Neuheit, auf die sicher viele gewartet haben ist die Bait Spiral (Futterschnecke), die in alle RT4-Boote passt. Mit ihr wird es möglich größere Mengen langsam oder schnell vom stehenden oder fahrenden Boot zu verteilen. Lange galt es als Nachteil, dass mit Futterbooten nur punktuell gefüttert werden kann – auch dieser scheint damit behoben zu sein!

So wird ein RT4 gebaut

Alex freut sich, dass wir recht kurzfristig nochmal in den neuen Räumlichkeiten vorbeischauen konnten und nimmt uns mit auf einen Rundgang durch Räumlichkeiten und Produktion.

Jedes RT4 unterliegt, ähnlich wie z.B. in der Automobil-Industrie, einen festen Montage-Prozess. Diesen genau einzuhalten ist wichtig für Organisation, reibungslosen Ablauf und die gute Qualität, betont Alex.

-          Auftragsverwaltung und Beratung

Los geht es am Schreibtisch von Sylvia. Sie nimmt die Aufträge an und verwaltet diese und gibt sozusagen den Startschuss für die Baitboat-Produktion nach Kundenwunsch. Hat ein Kunde Fragen zu Produkt, Auftragsstand oder benötigt Beratung aus einer Fachabteilung landet er an der Strippe von Simona. Sie weiß in welchen Fällen mit wem Kontakt aufzunehmen ist und stellt die direkte Verbindung zum Verantwortlichen her.

-          Produktionsplanung und Aufrüstung

Wir kommen in das Büro von Alex‘ Bruder Daniel Radmacher. Er und Daniel „Bolle“ Gölden leiten und organisieren die Produktionsplanung. Organisieren? Klar, denn zwischen 50 und 60 RT4 Boote werden neu gefertigt - pro Woche versteht sich! Daniel Radmacher ist zudem auch für die Kommunikation mit internationalen Kunden verantwortlich, auch Aufrüstungen werden von ihm getimt und just in time durchgeführt. Das heißt: Ein Kunde benötigt für seinen Urlaub eine Unterwasserkamera für sein Boot. Also telefoniert er mit Daniel und plant ein wie das Futterboot des Kunden einzuschicken ist, damit es pünktlich zum Urlaub wieder einsatzfähig ist.

-          Montage Oberrumpf – Beleuchtung & Steuereinheit

Im ersten eigentlichen Produktionsschritt werden von Roman die LEDs in den Oberrumpf des Bootes verbaut sowie die Verkabelung des Beleuchtungssystems montiert. Danach ist die Steuereinheit und Fernsteuerung an der Reihe. Direkt nach Einbau werden die vielfältigen Funktionen getestet.

-          Montage Unterrumpf - Antriebe

Parallel zum Oberrumpf wird der Unterrumpf von Jakob und Can montiert. Hochwertige Komponenten aus dem Modellsport werden verwendet, etwa die Graupner Brushless-Motoren. Sie werden sogar schon von Werk aus speziell an die Bedürfnisse von Carplounge Tackle angepasst. Nur so können maximale Power und besondere Langlebigkeit erreicht werden.

-          Programmierung, Optimierung & Dichtheitsprüfung

Nach der Antriebsmontage geht es an die Programmierung der Fahrtenregler und an die Optimierung des Geradeauslaufs, dafür ist Thomas Hoppe zuständig. Anschließend wird der Unterrumpf mit 6 Kilo Gewicht befüllt und im Wasserbecken für 12 Stunden einer Dichtheitsprüfung unterzogen. 

-          Hochzeit zwischen Ober- und Unterrumpf

Neben seiner Tätigkeit in der Produktionsplanung ist „Bolle“ auch für das Verheiraten von Ober- und Unterrumpf zuständig. Jetzt ist es besonders wichtig, sorgfältig zuarbeiten, sonst ist das Boot nicht dicht. Am Ende vom Verschrauben und Abdichten steht die nächste Dichtheitsprüfung an.

-          Echolot Montage

Daniel Markovic ist für die Echolot-Montage zuständig. Anschließend ist das Boot schon fertig für die erste Testfahrt am See.

-          Nachrüsten

In der Upgrade-Abteilung werden Kundenwünsche bearbeitet. Hier erfolgt die Aufrüstung von Kundenbooten. Besonders häufig wird der GPS-gesteuerte Autopilot nachgerüstet.

-          Sonderanfertigungen

Auch Sonderanfertigungen werden von den Carplounge Technikern regelmäßig umgesetzt. So werden z.B. für die Industrie regelmäßig Spezialanfertigungen zum Struktur-Mappen oder für die Videografie gefertigt. Videosysteme egal ob für Bait- oder Spezial-Boote werden von Thomas Radmacher betreut.

Carplounge Boote für Industrie und Wissenschaft

Nach unserem Rundgang sind wir schwer beeindruckt. Wer hätte gedacht, dass aus einer kleinen Baitboat-Manufaktur in so kurzer Zeit ein solches Unternehmen heranwächst, auf das nicht nur Karpfenangler und in jüngster Zeit auch Raubfischangler aus ganz Europa mit seinen Hig-End-Produkten begeistert, sondern auch das Interesse aus Industrie und Wissenschaft auf sich zieht.

Besonders das Struktur-Mappen wird sicherlich auch noch in der deutschen Angelszene für Aufsehen sorgen. In Holland verdienen schon Leute Geld damit, mit RT4-Boot, Echolot und GPS Gewässer abzufahren und Tiefenkarten zu erstellen, berichtet uns Alex.

Fazit: Familienunternehmen als innovativer Marktführer

Wir verabschieden uns von Alex und der Carplounge Mitarbeitern, die in ihrem Umgang untereinander eher an eine große Familie erinnern. Untereinander herrscht ein tolles Klima und auch in stressigen Zeiten kommt der Spaß und die Zwischenmenschlichkeit nicht zu kurz, davon konnten wir uns selbst überzeugen. Immerhin schauten wir genau nach der Messe in England, die richtig viele Bestellungen brachte, und kurz vor Ostern bei den Jungs vorbei.

Wir werden die Firma Carplounge als Partner weiter Beobachten und sind schon jetzt gespannt, welche Innovation sich der unangefochtene Marktführer im Baitboat-Sektor als nächstes einfallen lässt.

http://www.carplounge.de/

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