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06.02.2020
Michael Martins: Weit über den Jahreswechsel hinaus #2
Wenn die ersten Bodenfröste über das Land ziehen, trennt sich die sprichwörtliche Spreu vom Weizen. Denn nur die hartgesonnen Karpfenangler harren in der tristen, kalten Zeit am Wasser aus, um sich die Chance auf einen der begehrten Winterkarpfen zu sichern. Michael Martins aus dem Baitlounge Team nahm sich Ende letzten Jahres vor, einen Langzeitfutterplatz aufzubauen und diesen im besten Fall bis über den Jahreswechsel hinaus am Laufen zu halten. Ob das Unterfangen glückte, berichtet er uns ausführlich in seinem Story Dreiteiler…Bei der Wahl unseres Futters setzen wir auf die Qualität der Firma Baitlounge. Hierzu mischen wir zwei Sorten Boilies in ungleichem Verhältnis. Den Hauptbestandteil hierbei bildet der Complete Fish Boilie. Ein grundsolider Fischmehl-Boilie, welcher nicht übermäßig attraktiv ist. Damit wollen wir den Fischen eine hochwertige Nahrungsquelle bieten, die aber nicht unbedingt für großartige Unruhe auf dem Platz sorgt. Der Anteil dieses Köders bezieht sich auf 75% der Gesamtmenge. Als zweiten Köder nutzen wir den Protex Boilie, welcher durch seine hochwertigen Zutaten, unserer Erfahrung nach, sehr anziehend auf große Fische wirkt.Das Boilie-Weichfutter-VerhältnisDurch seine höhere Attraktivität dosieren wir diesen Boilie nur mit 25%. Wir nennen es "die Bonbons" und deswegen setzen wir diesen auch gerne im Durchmesser 24mm ein. Der gesamte Rest des Futters wurde in 20mm eingesetzt, da wir alles mit dem Wurfrohr füttern mussten. Sobald das Wasser kälter werden würde, wollten wir den Boilie-Anteil stetig runter schrauben und durch Weichfutter ersetzen, wozu wir sehr gerne Teige unserer favorisierten Boiliesorten nutzen. Diese Teige bereiten wir mit natürlichem Futter wie Bloodworms auf und um das ganze abzurunden, wird noch etwas Liquid mit untergemischt. Gerne setzen wir hier auch mal Dosenmais ein und das ganze wird dann natürlich per Spodrute und Futterrakete an den Spot befördert. Bei kaltem Wasser setzen wir auf hohe Attraktivität, da wir keine große Sorge mehr um Beifänge haben.Je kälter, desto weniger FutterViele beschäftigt ja das Thema: „Wie viel und wie oft füttere ich?“. Grundsätzlich ist zu sagen, dass zur Beantwortung dieser Frage einige Eckpunkte vorab geklärt sein müssen. Ganz wichtig ist das Volumen des Fischbestandes, welcher das eingebrachte Futter frisst. Hinzu kommen Konkurrenz durch natürliche Nahrung und andere Angler. Ist das alles geklärt, legen wir eine Futtermenge bei Normal-Wassertemperatur fest. In diesem Falle waren es bei uns alle zwei Tage 4 Kilo der oben beschriebenen Boilies. Diese Menge variiert je nach Wetter und Wassertemperatur. Dazu ist pauschal zu sagen, je kälter es wird, desto weniger und regelmäßiger füttern wir. Mit schwindender Wassertemperatur schrauben wir die Menge bis auf 0,5kg runter, füttern dann aber täglich.Bei Tiefdruck darf's etwas mehr seinAbgesehen davon, gibt es immer wieder Ausnahmesituationen, in denen wir die Mengen an das gegebene Wetter anpassen. Bei konstanten Tiefdruckgebieten erhöhen wir die Menge bis auf 10 kg alle zwei Tage, zumindest noch in den Monaten Oktober und November. Bei langen Hochdruckphasen und sinkender Bissfrequenz reduzieren wir aber auch die Mengen. Ab Dezember setzen wir dann – wie schon erwähnt – auch sehr gerne auf Weichfutter. Dieses besteht zu einem Großteil aus Boilieteig, Insekten, Groundbait und Liquid. Bei niedrigen Wassertemperaturen steigern wir somit die Lockwirkung und versuchen so, unsere Plätze weiterhin aktiv zu halten. Durch den langen Zeitraum der Aufbauphase des Platzes haben wir bis dahin meistens den Platz so selektiert, dass die Karpfen dort deutlich dominieren und sich auch nicht mehr allzu weit davon entfernen. So gelingt es uns immer wieder, regelmäßige Erfolge bis in den Januar zu erzielen. Dabei ist uns oft aufgefallen, wie hoch die Nahrungsaufnahme der Fische, auch bei niedrigeren Wassertemperaturen, noch ist. Die Gewichte steigen stetig bis weit in den Dezember.Keep it simpleUnsere Montagen halten wir allerdings wirklich sehr simpel. Wir bieten ausschließlich Bodenköder an. In der Regel kommt ein simples, durchgebundenes Fluocarbonvorfach zum Einsatz, welches uns eine gute Präsentation von Einzelsinkern und Schneemännern bietet. Als Haken kommt ein handgeschliffener Wide Gape Beaked Haken aus der Fox Edges Serie zum Einsatz. In dieses Rig haben wir sehr großes Vertrauen, denn es hat uns schon etliche große Fische im In- und Ausland beschert und die Aussteigerquote ist dabei immer sehr gering. So auch in dieser Herbst-/Winter-Saison. Im Zeitraum des Fütterns konnten wir weit über 70 Fische fangen und die Aussteigerquote lag deutlich unter 10 %, was für uns ein durchaus gutes Ergebnis ist. Aber zu den Erfolgen dann im nächsten Teil mehr.Cheers,Sven & MichaHier gelangt ihr zum ersten Teil von Michaels Story.