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20.12.2018
Marco Herzog: Herausforderung deutsche Donau
Stundenlange Anfahrt, zerstochene Reifen, kilometerlange Fußmärsche und viele Blanknächte: BFP Baits Team Marco Herzog nahm die Herausforderung an der Donau an und zog die Mission durch. Für all die Strapazen wurde er mit ganz besonderen Flussfischen belohnt. In seiner Story berichtet Marco nun von seinem Jahr am zweitgrößten Fluss Europas…Es ist ein verregneter Oktobermorgen und ich sitze im Zelt, um endlich wieder ein Gefühl in meine tauben Hände zu bekommen. Soeben konnte ich zwei nussbraune Spiegler ablichte – zwei ganz besondere Fische, bei besonderen Bedingungen, denn vor meinem Zelt liegt Schnee. Die weiße Pracht überraschte mich, als ich heute Morgen bei einem Biss aus dem Zelt stürmte, aber der Reihe nach.Großer StromDie Donau ist der zweitgrößte- und zweitlängste Fluss Europas. An diesem großen Strom kann man nie wissen was am Ende der Schnur hängt. Döbel, Aland und Brassen zählen hier zu den meisten Beifängen, aber es könnte durchaus auch der absolute Traumfisch am Haken hängen. Vor ein paar Jahren stand ich schon einmal hier an den Ufern des großen Stroms und war damals schon sehr erfolgreich. Fische bis knapp 20 Kilo konnte ich hier bereits schon landen – beeindruckende Fische, die für mich einen unschätzbaren Stellenwert einnahmen.Doch als mir damals zwei meiner Autoreifen zerstochen wurden und ich nachts verloren am Parkplatz stand, holte mich schnell die Realität ein. Fortan kehrte ich diesem Gewässer den Rücken zu und konzentrierte mich von nun an auf die Baggerseen in der Umgebung. Doch dem großen Strom trauerte ich nach, er ging mir einfach nicht aus dem Kopf.Das Fluss ComebackAls die Fänge an den Baggersee immer dürftiger wurden, schaute ich mich nach neuen Herausforderungen um. Ein Comeback an der Donau riskieren? Ich wollte es zumindest probieren und angelte in der ersten Frühjahrssession ganz entspannt aus dem Bus heraus. Dies war leider der einzige Platz, den man problemlos mit dem Auto anfahren konnte, doch die Vergangenheit hatte mich geprägt – von nun an war ich deutlich vorsichtiger!Der Start im SchlammEinen Plan hatte ich nicht wirklich, ich verbrachte die Tage damit die aufgestaute Donau vor mir zu erkunden. Der große Flachwasserbereich mit Tiefen bis knapp einen Meter war stark verschlammt. Zwar waren in diesem Areal auch Fische auszumachen, allerdings handelte es sich dabei meisten um riesige Brassenschwärme. Dennoch wollte ich der Stelle eine Chance geben und montierte Chod Rigs mit auffälligen Pop Ups für einen ersten Versuch. Ein paar Hände Partikel drüber und es konnte losgehen.Tatsächlich bekam ich gleich in der zweiten Nacht einen Run und konnte kurz darauf den ersten Karpfen über den Kescher führen. Ein schöner Schuppi, der im Drill seine ganze Kraft einsetzte. Zufrieden beendete ich die Session, ein zweiter Versuch ein paar Tage später blieb jedoch erfolglos.Ausdauer und MotivationMittlerweile war es Ende Juni und ich versuchte mein Glück Flussaufwärts. Das bedeutet für mich aber auch Strecke machen und damit verbunden: viel laufen! Schlappe eineinhalb Kilometer musste ich mit dem Trolley zurücklegen, obwohl es mit dem Auto befahrbare Wege zur Genüge gab. Nur die Förster und Jäger hatten etwas dagegen. Für mich kein Grund zum Ärgern, denn durch diesen Umstand traf ich deutlicher weniger Angler am Wasser an.Vor meinem Angelplatz war die Donau deutlich schmaler und ich konnte problemlos meine Montagen mit dem Boot im Flussbett ablegen. Mein Echolot zeigte mir drei Meter Tiefe und härteren Grund an. Eine ordentlich verteilte Portion Partikel und ein paar Kilo Fish N Tutti Boilies von BFP Baits stimmten mich optimistisch. Schon vor ein paar Stunden gelang es mir, den ersten Fisch dieser Session zu fangen. Ich rechnete zunächst mit einem Beifang, umso größer war die Freude, als ein schick beschuppter Spiegelkarpfen zum Vorschein kam.Warum ich das fischreiche Flachwasserareal verlassen habe? Mittlerweile war die komplette Stelle sehr stark verkrautet, mir fehlte bis dato die Motivation dort anzugreifen, doch bei der nächsten Session wollte ich es im Dickicht versuchen.Die Rinne im FlussbettEs war bereits August und ich entschied mich dazu, mit regelmäßigen Futtergaben eine kleine Stelle kahl zu roden. Für mich war mit dieser Entscheidung auch ein großer Aufwand verbunden, denn ich benötigte zum Füttern satte drei Stunden Fahrtzeit!Dementsprechend fiel die Menge der eingebrachten Futtergaben etwas üppiger aus, Mitesser gibt es im Fluss sowieso zu genüge. Ich wählte einen Bereich der von einem Meter Wassertiefe auf vier Meter abfiel und anschließend wieder anstieg. Eine Krautfreie Rinne also, die sich ungefähr 50 Meter flussabwärts von meiner Stelle lang zog. Mein Futter bestand bei dieser Aktion größtenteils aus Boilies in 15 und 20 Milimeter Größe. Partikel nutze ich nur die ersten zwei Tage, um den Spot zu aktivieren. Ein Jäger beobachtete mich wohl die ganzen Tage und sprach mich schließlich an, nach einem kurzen aber sehr netten Gespräch erteilte er mir schließlich die Erlaubnis, seinen Waldbereich befahren zu dürfen. Für mich ein Segen, nun hatte das Schleppen endlich ein Ende.Alles für die Katz?Mit einem guten Gefühl und einer ordentlichen Portion Motivation startete ich dann die Session an einem Donnerstagnachmittag. Die Rigs waren schnell mit einem 20 Milimeter Fish N Tutti Boilie bestückt und landeten nur Augenblicke später in den Fluten der Donau. Ihr glaubt die viele Arbeit durch das Füttern hätte sich ausgezahlt? Denkste, denn am nächsten Tag durfte ich, ohne nur die kleinste Aktion verzeichnet zu haben, meine Ruten einkurbeln.Trotzdem wollte ich die Flinte noch nicht ins Korn schmeißen und entschied mich dazu, meinen Plan weiter zu verfolgen und noch eine Nacht zu bleiben. Diese Entscheidung entpuppte sich als goldrichtig, denn in der kommenden Nacht bekam ich nur wenig Schlaf. Insgesamt konnte ich sechs Fische fangen, von denen einer sogar die 20 Kilo Marke knackte – unglaublich!Reich beschenktAuch in der nächsten Session, zwei Wochen später, wurde ich von der Donau reich beschenkt. Nicht weniger als acht Fische landeten in meinem Kescher. Dieses Mal knackte einer sogar die 22 Kilo! Die Schuppis jedoch dominierten in meiner Session, für mich kein Problem, denn ich finde jeden Karpfen auf seine Art wunderschön.Während ich diese Zeilen schreibe, steht der Saisonabschluss kurz bevor, gestern Nachmittag gelang mir einer der letzten Fänge für dieses Jahr: ein langer dunkelbrauner Spiegler. Die Krönung jedoch bildeten zwei Fische, die ich nur kurze Zeit später fing. Denn als ich morgens aus dem Zelt schritt, um sie zu fotografieren, zeigte sich die Landschaft Schnee bedeckt – für mich ein perfekter Abschluss an den Ufern der Donau.Tight Lines und viel Erfolg am Wasser,Marco HerzogHier gehts zur Homepage von BFP Baits:https://www.bfpbaits.de/