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28.02.2020
Michael Ziegler: Watstiefel statt Messeoutfit
Während Anfang Februar viele Karpfenangler nach Zwolle pilgern, nutzt Michael Ziegler die Gunst der Stunde, um ans Wasser zu fahren. Leere Ufer sind ihm Gewiss. Noch dazu meint es der Wettergott in diesem Winter wirklich gut mit uns, weshalb Michael beste Bedingungen vorfindet. Wie er bei den dennoch sehr niedrigen Wassertemperaturen zum Erfolg kommt, verrät er uns in seiner Story…Schon lange verbindet mich eine Hassliebe mit der Messesaison. Zum einen ist sie natürlich spannend, zum anderen raubt sie einem aber auch jede Menge wertvolle Angelzeit. Dieses Jahr fasste ich den Beschluss, die Zeit lieber am Wasser, statt in überfüllten Messehallen, zu verbringen. Zu meinem Glück spielte auch noch der Wettergott mit und meinte es allgemein in diesem Winter mehr als gut mit uns – beste Voraussetzungen also für eine Wintersession, die eher einer im Frühjahr glich. Die Carp Zwolle sollte schon bald ihre Pforten öffnen, aber nicht für mich: Mein Bus war geladen und natürlich hatte ich mein Wintergewässer bestens präpariert!Mit Karacho ans GewässerAm Freitagnachmittag startete ich meine Reise und nach gut einer halben Stunde im „Race-Modus“ kam ich bereits am See an. Meine Befürchtungen bewahrheiteten sich zum Glück nicht und ich wurde tatsächlich von einem See begrüßt, an dem keine Menschenseele weit und breit zu sehen war. Die vorherige Anspannung, die mich vorangetrieben hatte und die sicher jeder von Euch kennt, löste sich schlagartig auf und ich war überglücklich, die knapp fünf Hektar des Sees ganz für mich alleine zu haben. Meine anvisierte Stelle war glücklicherweise leicht zugänglich und so hatte ich schon nach wenigen Minuten all mein Equipment am Spot. Es konnte beginnen.Füttern im Sparmodus und schon steppt der BärNur kurze Zeit später lag bereits meine erste Rute. Ich hatte diese mit meinem RT4 hinausbefördert, das ich nur mit einigen wenigen Freebies in Form von zerkleinerten Boilies und einer guten Handvoll Feinfutter beladen hatte. Die Hakenköder wurden zusätzlich mit Teig ummantelt, so dass diese zusätzliche Lockstoffe ans Wasser abgeben würden. Mehr sollte es zu diesem Zeitpunkt nicht geben. Dass ich mit meinen taktischen Überlegungen richtig lag, sollte sich schon kurze Zeit später herausstellen.Dicht am HolzBeide Ruten platzierte ich mit Hilfe meines RT4 so dicht wie irgend möglich an überhängenden Bäumen in knapp zwei Metern Wassertiefe. Während dem Ablegen wehte mir ein herrlich milder Lufthauch von 12 Grad Celsius um die Nase, der Hoffnung verströmte: Hier musste etwas gehen! Doch obwohl ich meine Bissanzeiger nicht aus den Augen ließ, während ich mir ein Alsterwasser gönnte, passierte zunächst einmal nichts – mehr als zwei Stunden lang, also zog ich mich auf die Liege zurück. Irgendwann dann, als ich gerade im Halbschlaf wegdämmerte, gab einer meiner Bissanzeiger endlich ein erstes Signal. Sofort war ich wieder hellwach und sprintete an die Rute, die mittlerweile einen waschechten Run übertrug. Schon nach kurzem Fight konnte ich wenig später meinen ersten Fisch sicher einnetzen. Dieses Szenario sollte sich bis zum Sonnenuntergang noch weitere zwei Male wiederholen und ich konnte schöne Fische mit über zehn Kilo auf der Habenseite verbuchen.Ein würdiger AbschlussKurz bevor ich meine sieben Sachen zusammenpackte erfolgte ein weiterer Biss, der sich – im Gegensatz zu denjenigen zuvor – deutlich länger hinzog und auch insgesamt wesentlich brachialer vonstattenging. Als eine regelrechte Maschine nach rund zwanzig Minuten zum ersten Mal die Oberfläche durchbrach, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Doch die Waage bestätigte meinen ersten Eindruck und ließ mich überglücklich und sprachlos am Ufer zurück.Watstiefel statt Messeoutfit - es hat sich gelohnt!Nachdem ich den Fisch versorgt hatte, genehmigte ich mir noch einen Kaffee, bevor ich mich vollends zufrieden und mit lauter Musik auf den Heimweg begab. Auf der Fahrt ließ ich die vergangenen 24 Stunden noch einmal Revue passieren und war einfach nur froh, meine Entscheidung so gefällt zu haben: Nämlich, am Wochenende lieber die Watstiefel anzuziehen.Mehr von Michael findet ihr hier:https://www.carpzilla.de/stichworte/michael-zieglerZur Dreambaits Homepage gelangt ihr mit dem folgenden Link:https://www.dreambaits.be/de