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18.10.2018
Thomas Klier: Plan B am großen Voralpensee
Thomas Klier zählt die großen und tiefen Voralpenseen in Österreich zu seinen Lieblingsgewässern. Wie anfällig die Karpfen dort für Wetterwechsel sind, durfte Thomas vor kurzem bei einer mehrtägigen Session erfahren. Doch mit einem guten Plan B in der Hinterhand konnte er den vermeintlichen Blank noch abwenden und vom Boot aus den ein oder anderen dicken Herbstkarpfen fangen...Die Session von der ich euch berichten möchte ist zwar schon ein paar Tage her, dennoch fasziniert mich das erlebte bis heute. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen für euch ein paar Zeilen über meine unvergessliche Session zu verfassen.Beeindruckend schön, aber schwer zu beangelnBesonders im Herbst ziehen mich die großen Voralpenseen Österreichs magisch an. Dennoch sind die Gewässer alles andere als einfach zu befischen, die Fische reagieren sehr feinfühlig auf Wetterschwankungen und ein perfekt aufgebauter Spot kann innerhalb kürzester Zeit ein totaler Reinfall sein.Gerne bereite ich meine Angelei im Vorhinein akribisch vor, lege mir eine Taktik zurecht und halte Ausschau nach lukrativen Stellen, doch diesmal musste ich mir wirklich einen Plan B überlegen, um nicht tagelang zu blanken.Bekannter See mit unbekannten FacettenLeider hatte sich mein auserwähltes Gewässer über das Jahr stark verändert. Ein Fischsterben ließ den Karpfenbestand zusammenschrumpfen und durch Baggerarbeiten am See konnten die Fische nun auch in einen Flachwasserbereich schwimmen, der für Angler nicht zugänglich ist.Im Frühjahr stattete ich dem See zusammen mit meinem guten Freund Klaus bereits einen Besuch ab. Vom Boot aus konnten wir ganz neue Gebiete erschließen, allerdings war das Ergebnis am Ende der Session umso frustrierender: Lediglich ein paar Waller fanden Gefallen an unseren Hakenködern und so beschlossen Klaus und ich es im Herbst nochmal zu probieren.Fünf Tage Zeit für den DickenUns blieben fünf Tage Zeit, um endlich einen der ersehnten Karpfen zu fangen, die uns im Frühjahr so sehr im Stich gelassen hatten. Wir entschlossen uns das Boot vor einem strategischen Bereich zu verankern. Hier wollten wir uns zunächst auf eine steil abfallende Kante konzentrieren, konnten jedoch auch flachere Gefilde erreichen, ohne ständig das Boot umsetzen zu müssen.Die Kante erschien uns als potentieller Hotspot, da sie von sechs auf neun Meter abfiel und wir in diesen Tiefen im Herbst schon häufig gute Fische fangen konnten. An solchen Stellen patrouillieren die Karpfen auf der Suche nach Nahrung entlang und würden früher oder später auf unser Futter stoßen - da waren wir uns sicher.Zu Beginn der Session wollten wir diese Stelle mit einigen Kilo Watercraft Boilies für die Karpfen interessant machen und streuten unser Futter entlang der Kante.Was machen wir falsch?Doch auch am zweiten Tag schwiegen unsere Bissanzeiger beharrlich, kein Fisch ließ sich auf unserem Spot blicken.Zweifel machte sich in mir breit und um den aufkeimenden Frust zu ersticken, beschlossen Klaus und ich in den Carpzilla Luftdruck Podcast reinzuhören. Das Erzählte stimmte mich nachdenklich, denn ein kurzer Blick auf meine Wetterapp genügte, um den rasch ansteigenden Luftdruck zu bemerken.Mut zur LückeIch beschloss daher meine Ruten in flachere Gefilde umzulegen und suchte vom Boot aus frische Fraßlöcher im dichten Krautdschungel. Tatsächlich wurde ich nach kurzer Zeit fündig: Ganze „Straßen“ von Fischen schlängelten sich durch ein riesiges Krautfeld – hier musste unbedingt ein Rig platziert werden.Ein kleiner, auffälliger Pop Up mit nur wenig Beifutter fand kurze Zeit später den Weg ins kühle Nass und voller Zufriedenheit bereitete ich mich auf die zweite Nacht vor.Tatsächlich lief eine der „Krautruten“ bereits in der ersten Nacht ab und vom Boot aus drillte ich einen dicken Schuppenkarpfen, der im Drill seine ganze Kraft entfaltete.In den nächsten Tagen sollten noch drei weitere Herbstschuppis Fische folgen, während die Kante immer noch keinen Fisch gebracht hatte.Die Sache mit dem LuftdruckInteressant war jedoch: Am letzten Tag sank der Luftdruck plötzlich um zehn Hektopascal und fortan bekamen wir plötzlich an den tiefen Ruten vermehrt auch Weißfisch Aktivitäten, der große Bereich im Unterwasserdschungel hingegen schien zu diesem Zeitpunkt komplett Fischleer zu sein – ein beeindruckendes Erlebnis was uns besonders verdeutlichte, wie stark die Karpfen doch auf Wetterumschwünge reagieren.Ich werde in Zukunft häufiger ein Auge auf das Barometer haben, denn Fakt ist: Der Luftdruck lässt, je nach Höhe, die Fische in unterschiedlichen Tiefen fressen!Tight Lines aus ÖsterreichThomas KlierAlle Infos zu den Watercraft Boilies findet ihr hier:https://www.carphunterco.com/manufacturer/watercraft-baits-tackle.html