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07.01.2022
Robin Illgen: Eskalation nach der Laichzeit
Sie beginnt mit einem romantischen Liebesspiel und endet durch den unkontrollierten Fressrausch: die Laichzeit ist wahrlich eine besondere Zeit – und wenn man sie richtig nutzt auch besonders gut, um mal so richtig abzuräumen. Youngster Robin Illgen berichtet uns heute von einer Session aus genau diesem Zeitraum und dem krassen Fangrausch, den er gemeinsam mit einem Freund erleben durfte.Meine Session bereitete ich eigentlich vor, wie jede andere auch. Es beginnt mit einem Blick auf die Wetter App, denn Luftdruck und Wind spielen für mich eine sehr große Rolle. Schon zu Beginn der Woche legte ich meine Köder in einem süß-fruchtigen Dip ein, da ich wollte, dass sie bis zum Tag des Vorfütterns optimal das Aroma aufnehmen können. Gerade nach der Laichzeit haben unsere Freunde ja bekanntlich ordentlich Hunger.Erst vorbereiten, dann fangenMeine Wetter App verriet mir, dass es gemischte Bedingungen und viel Wind werden sollte. Diese Voraussetzungen waren mir an diesem Gewässer sehr vertraut und ich hatte schon so eine, ja nennen wir es mal Vorahnung, dass es gut werden könnte. Ein Tag vor der Session nahm ich mir mein Fahrrad, fuhr los und fütterte ungefähr 2,5KG Boilies auf meinem 20 x 30 Meter großen Futterfeld auf ca. sechs Metern Tiefe. Lange musste ich nicht warten, um die ersten Aktivitäten verzeichnen zu können. Der Wind stand genau auf meine Seeseite und ich war mir meiner Sache irgendwie sicher, dass es erfolgreich werden könnte. Freitagnachmittags fuhr ich dann ans Wasser, belud meinen Trolley und somit war ich schnell am Spot angekommen.Die SessionIch habe also fix mein Tackle aufgebaut und die Ruten waren ebenfalls schnell platziert. Ich fischte mit meinem Rig des Vertrauens, dem Stiff Rig, an diesem See, da es mir schon sehr gute Fische brachte. Ich hielt es ziemlich simpel: einen 4er Haken von der Firma Deception Angling und einen gelben auffälligen Pop Up von Karpfenhans an einer Baitscrew. Und somit war das Rig perfekt auf dem vorbereiteten Futterplatz präsentiert. Am frühen Abend schaffte es dann mein Angelbuddy ans Wasser und tackelte neben mir auf. Es war sehr warm und wir wussten aus Erfahrung, dass die ersten Bisse sich auf die Nacht verlagern würden. Wir haben gut zu Abend gegessen, ein kühles Bier dazu getrunken und nun hieß es: Abwarten. Wir hatten uns viel zu erzählen und legten uns die Strategie für den nächsten Tag zurecht, schnell verquatschten wir uns und es wurde spät. Kaum hatte man sich in den Schlafsack gekuschelt, da schrien die Foxis los und der erste Kampf war eröffnet. Nach einem zehnminütigen Drill konnte der erste Spiegler über die Maschen geführt werden. Drei Fische sollten in der besagten Nacht noch folgen.Keine Ruhe vor dem SturmDer nächste Morgen startete mit einem dichten Nebelfeld auf dem See, nicht lange dauerte es und es setzten sich die ersten Sonnenstrahlen durch. Wir arbeiteten die Ereignisse der letzten Nacht bei einem guten Kaffee auf und nach dem Frühstück wurden die Montagen kontrolliert sowie neu gelegt. Ein Wechsel zwischen Wolken und Sonne bestimmte das Wetter, die Vögel zwitscherten und wir waren hoch motiviert auf das, was da kommen sollte. Es wurde langsam früher Nachmittag und es kam die Aktion, die wir uns erhofft, aber nicht erwartet haben. Die Fische standen gefühlt gestapelt auf dem Platz und in nicht einmal 15 Minuten konnten wir ganze drei Runs verzeichnen. Es war ein Nachmittag an dem man gar nichts falsch machen konnte, weil die ganzen Vorbereitungen, die Location und Voraussetzungen einfach ideal waren. Wir konnten in vier Stunden satte zehn Fische fangen. Es begann eine völlige Eskalation und es war teilweise keine einzige Rute mehr im Rennen.Einer nach dem anderenKaum wollte ein Fisch zum Fototermin, so waren es schon zwei. Am frühen Abend folgte dann der nächste Run und es kam eine dicke Überraschung zum Vorschein. Dieser Fisch war die Erfüllung für alle Strapazen – stolze 17,5 kg brachte der Bursche auf die Waage! Auf jeden Fall ein Fisch, der sich sehen lassen kann. Wir beide rieben uns verwundert die Augen was alles in den letzten Stunden passierte. Das Futter bestand aus dem 20mm gemischten Boiliesortiment von Karpfenhans, welches von fruchtig bis fischig alles beinhaltete. Noch etwas Liquid dazu, ein wenig Groundbait und fertig.Zwischen Glück und DankbarkeitDie Abendstunden waren ruhig, was unsere Erwartungen, nach diesem völlig verrückten Tag, entsprach. Der Trubel und unsere Erfahrungen sagten, dass es wohl auf die zweite Nachthälfte hinauslaufen wird und so kam es, dass weitere makellose Fische den Weg zu uns gefunden haben. Zwischen Glück und Dankbarkeit mischte sich auch die Müdigkeit. Am letzten Morgen war der See spiegelglatt und wir saßen vor unseren Bivvys, stärkten uns ein letztes Mal, bevor es hieß, Abschied zu nehmen. Aber dies konnten wir Glückselig verkraften, denn wir kommen bald wieder hier her zurück.