Karpfenangeln Profi Tipps Jahreszeit
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01.07.2021
Top Tipps für den Sommer – Christopher Paschmanns
Sommer, Sonne, Karpfen satt – ja, so sollte es doch laufen. Und damit es diesen Sommer keine Flauten in Sachen Fisch gibt, hier ein Schwung frischer Tipps für mehr Aktion trotz Hitze...Wähle dein Wasser weiseEs gibt Gewässer, die im Sommer rennen und solche, die einfach nicht gut laufen. Beispiele für gute Sommergewässer: tiefe, klare, krautige Baggerseen, große Naturseen, Kanäle und Flüsse. Der flache Torfstich oder der kleine, überhitze Weiher laufen jetzt nur bei passendem Wetter. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel. Doch bei 32 Grad im Schatten würde ich meine Frankreich-Tour nicht unbedingt an den Flachlandstausee mit Niedrigwasser planen, an dem kein Lüftchen die Oberfläche kräuselt und die Fische ähnlich inaktiv sind. Am tiefen, klaren Alpensee läuft es da deutlich besser! Wie ich auf gerade dieses Beispiel komme? Aus eigener Erfahrung vor zwei Sommern…Diese Stellen sind jetzt superKarpfen lieben warmes Wasser – über 21 Grad liegt ihre Vorzugstemperatur, vorausgesetzt, der Sauerstoffgehalt passt. An Kanalschleusen und Flussrauschen ist der Sauerstoffgehalt immer höher und entsprechend werden sich dort auch immer wieder Karpfen einfinden. Große, tiefere Baggerseen sind jetzt generell eine gute Adresse. Während noch vor ein paar Wochen die flacheren Buchten spannend waren, bringen diese Bereiche jetzt eher morgens und abends Bisse, besser und den ganzen Tag über läuft es im tieferen Freiwasser – vor allem nach etwas Vorbereitung.In blauen TiefenSo typisch am tiefen, klaren Bergsee oder auch an den beliebten Stauseen Frankreichs wie dem Cassien oder Salagou: An flachen, offensichtlichen Hotspots läuft es zwar, aber irgendwie nicht so richtig gut. Vereinzelte Fische, eher der kleineren Sorte. Ja, auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Doch in der Regel läuft es jetzt eine Etage tiefer so richtig, richtig gut! Tiefen unter zehn Meter bis hin zu 18 Meter (am Cassien zum Beispiel) waren der Bringer! Dort ist das kühlere Wasser deutlich sauerstoffreicher und ein strategisch angelegter Futterplatz wird dankend und dauerhaft angenommen.Achtung, tote ZoneIch will es nicht kompliziert machen, doch wenn ich schon von Tiefen schreibe, dann nicht, ohne eine Warnung auszusprechen: Mit fortschreitendem Sommer bildet sich oft auch eine Sprungschicht deutlicher aus. Dazu ein Verweis auf die Beiträge vom Gewässer-Fachmann Michael Lechelt:https://www.carpzilla.de/mag/interview/das-bewirkt-die-sprungschicht-ein-interview-mit-michael-lechelt-14065.htmlNeulich erst fischte ich an meinem Hausgewässer eine schnelle Nacht und wunderte mich, dass der mir so wohlbekannte Hotspot in gut sieben Metern Tiefe und einen Fisch brachte. Ein Angler im anderen Seeteil, der nicht tiefer als fünf Meter ist, fing da deutlich besser – und erzählte mir später, dass er die Sprungschicht auf sechs Metern gemessen hatte. Sie war also innerhalb recht kurzer Zeit hochgewandert und ich fischte deutlich darunter. Über den einen Fisch konnte ich mich also freuen, denn der alleine war schon ungewöhnlich.Hotspot BadebereichMuss man das noch als Tipp verkaufen? Oder weiß es mittlerweile jeder? Badebereiche sind echte Hammerspots! Besonders kurz bevor die ersten Gäste eintreffen und wenn die meisten das Wasser wieder verlassen haben, streunen Karpfen über den Sand. Klar, auch während im Wasser geplantscht wird, würde es dort laufen – und da die Fische eh hier sind und suchen, geht es auch ohne oder mit nur wenig Futter. Aber zwischen Badegästen zu angeln, gibt gerne mal Ärger…Futter marschGerade in der Übergangszeit von Juni auf Juli sind die Bedingungen oft genial für die geplante Fangorgie: Die Fische sind ausgelaicht und haben richtig Hunger, das Wasser ist warm, aber nicht zu warm und schön sauerstoffreich. Jetzt schlägt ein Futterplatz, auch initial gezündet, so richtig gut ein! Bei der ersten bis zweiten Fütterung setze ich da gerne auf Partikel: am liebsten Hanf und Tigernüsse, dazu fester Teig in Tennisball-großen Ballen und Boilies in gemischten Größen. Ziehe ich das mit dem Futter länger durch, gibt’s nur noch Boilies. Denn auch das ist typisch Sommer: Fische aller Art und Größe sind sehr aktiv. Attraktives Klein- und Weichfutter hilft dabei, den Platz zu aktivieren, schafft später aber auch zu viel Trubel und mindert die Chancen auf Große. Ausnahme: Gerade an tieferen, stark krautigen Seen lege ich gerne kompakte Mini-Spots mit sehr viel Futter an. Dann gibt’s die grobe Kelle Partikel-Boilie-Mischung und nach meiner Erfahrung setzen sich die ganz großen Fische hier auch gerne mit der Zeit durch. An der Stelle möchte ich gerne auf meine Beiträge zum Single Hookbait-Angeln auf einem Futterplatz verweisen, die ich in Video- und Audioform hier auf Carpzilla+ veröffentlicht habe:https://www.carpzilla.de/cz-plus/videos/clips/das-video-zum-vortrag-christopher-paschmanns-ueber-eine-mega-taktik-single-hookbaits-12606Du hast kein CZ+? Dann mache dir schnell und gratis ein Testabo und schau die diese tiefer gehenden Inhalte an, lohnt sich!Zigs & TricksEs kann laufen wie sonst nie im Jahr, doch es kann auch richtig zäh werden: Fische, die lustlos in der Wassersäule dümpeln, ohne Interesse an unserem Futter die Sonne an der Oberfläche genießen, träge an der Staumauer rumlungern… Gerade im Sommer brauchen wir manchmal die sprichwörtliche Trickkiste und meine fülle ich mit Methoden und Taktiken. Methoden? Zigs! Ein Stück Schaumstoff in der Wassersäule kann die Wende bringen. Wie ich – inspiriert von meinem Kumpel Daniel Brünkmans – mit Zigs fische, beschreibe ich in diesem Audiocoaching:https://www.carpzilla.de/cz-plus/audiocoaching/einfach-besser-angeln-68-sommer-sonne-zig-mit-christopher-paschmanns-15993Ebenfalls ins Gepäck gehören Oberflächenposen und Bread Bombs. Und wenn es gilt, die Karpfen auf Krampf aus der Säule zum Futter an den Grund zu holen, dann wird gespombt: Wolken bildendes Weichfutter, versetzt mit Hanf- oder Sonnenblumenöl und GOO, manchmal ist genau das die Initialzündung, die faule Fische in Fressmaschinen verwandelt.Ich wünsche einen schönen, erfolgreichen Sommer,Christopher Paschmanns