Vergangene Woche begleitete ich mein Kumpel Frank Retzlaff zum füttern. Er wollte einen neuen Elbabschnitt befischen und neugierig wie ich bin, musste ich natürlich wissen wo ;) Wir quatschen etwas und ich erwähnte nebenbei, das ich Samstagvormittag auf einen Besuch vorbeikommen würde. Frank sagte nur:"Wie du hast bißchen Zeit? Sieh gefälligst zu das du deine Ruten mitbringst!" Gesagt, getan - einen SK30 Boilie an jedes Haar und ab an die Strömungskante mit der Montage. Knapp eineinhalb Stunden später ging die Rute krum und nach einem guten Drill konnte Frank den Schuppi keschern. Ein Fisch, der ohne einen guten Freund nicht möglich gewesen wäre ✌

... vor dem Forellenbesatz wollte ich nochmal Gas am Hausgewässer geben. Noch einmal die letzten Tage genießen wo am See nur wenige Angler sind, die letzten Tage des Spätsommers ohne Massen an Badegästen. Zusammen mit einem guten Angelfreund bereitete ich eine Woche lang einen Futterplatz vor, auf dem wir das Wochenende angeln wollten. Gesagt getan und die Session verlief auch mehr als gut. Um die 30 Runs konnten wir verbuchen! Ein voller Erfolg! Um die Stelle nach der Session nicht sich selbst zu überlassen fütterte ich noch ein paar Tage weiter, um in kurzen Feierabendsessions bestmöglichen Erfolg zu haben. Und auch das lief tatsächlich wie am Schnürchen. 3 Sessions mit jeweils um die 2 Stunden Angelzeit und im Schnitt über 4 Runs pro Ansitz sprechen für sich. Gute Vorbereitung zahlt sich am Ende doch sehr oft aus.

Ein paar Jahre ist es her, als es mich zum ersten mal zum Angeln nach Frankreich zog. Nie werde ich den Anblick des mächtigen Rheins mit seinen riesigen Stau und Schleusenanlagen vergessen, welche man beim Grenzübertritt zwangsläufig überquert. Schon damals dachte ich mir: "Mann, irgendwann mal da Angeln... das wär's!" Doch es hat lange gedauert bis ich mich getraut habe den Traum in die Tat umzusetzen, war doch die Angst zu groß "scheitern" zu können. Im Nachhinein betrachtet ein ziemlich dummer Gedanke. Die letzten beiden Jahre waren anglerisch für mich aus Zeitgründen eher schwierig, da ich mir die Wochenenden mit Umzug, Arbeit und Terminen um die Ohren schlug. Irgendwann war der Punkt erreicht wo ich mich völlig ausgebrannt fühlte und konnte mich für nichts mehr richtig begeistern. Für mich stand fest ich muss wieder ans Wasser, ich brauche mein eigenes Abenteuer! Endlich stand ein freies Wochenende bevor und meine Freundin fragte mich was wir machen wollen, spontan antwortete ich "Lass uns nach Frankreich fahren, Angeln!". Gesagt getan. Am selben Abend hielt ich noch die Carte de Peche in der Hand (Danke Internet!) und ich konnte es kaum erwarten los zu fahren. Wohin es gehen sollte wussten wir nicht. Nachdem ich mich auf Google Maps durch einige Seen geklickt hatte war nichts wirklich dabei was mich angesprochen hatte, bis mir auf einmal wieder die Bilder der Schifffahrtskanäle in den Kopf schossen. Das Urbane Flair aus Stahl und Beton hatte es mir angetan, da es mir als bayrischen Bub der aus dem Dorf hinterm Wald kommt ;) völlig fremd war. Am Kanal angekommen wusste ich ehrlich gesagt erstmal überhaupt nicht recht was zu tun war und wie ich an die Fische komme. Ich hatte mein Abenteuer gefunden und mein Ziel einen Kanal Karpfen zu fangen fest vor Augen. Am besagten Wochenende hatte ich mit Treibgut, Ruderern und der Schleuse zu kämpfen und konnte nur einen Döbel fangen. Meine Angelei beschränkte sich auf die Wochenenden, ich baute Freitags spät Abends mein Camp auf und fischte bis Sonntag mittag, einige Blanks musste ich zwar verbuchen bis ich endlich diesen makellosen Spiegler im Morgengrauen in den Armen halten konnte, aber das war's wert! Nicht der größte Fisch, vielleicht auch nicht der schönste aber für mich persönlich ein sehr besonderer und wichtiger Fang mit extrem hohen Stellenwert. Ich hoffe ich hab nicht zu weit ausgeholt und bedanke mich bei jedem der den Text gelesen hat! Ein fettes Danke geht vor allem an die Carpzilla-Crew, den Fisch habt Ihr mitgefangen! ;)