Neuer See, neues Glück
Fangdatum: |
20.03.2012 |
Ort: |
DE - Nordrhein-Westfalen |
Gewässer: |
Vereinsee |
Es sollte meine erste Session an einem neuen Bagger- und Vereins-See werden. Dieser See bot mir eine besondere Herausforderung, da er um einige Hektar größer ist als mein anderer Vereins-See und kaum besondere Sandbank-Strukturen und Beschaffenheiten aufweist. Eben eine typische Badewanne von Kiesgrube. Meine Situation erschwerte sich noch weiter, da ich zusammen mit einem gut befreundeten Angelkollegen fischte, der meinen ursprünglich ausgeguckten Spot beangeln wollte. Zufällig erfuhr ich in einem Gespräch, dass es an dem Platz noch eine weiter Sandbank gibt, dessen Position mir nur wage vorschwebte. Zum Platz lässt sich sagen, dass dieser eine Art Lichtung war von der man problemlos nach links und geradeaus fischen konnte, was mein Kollege auch tat. Zur rechten Seite hin jedoch, erstreckt sich eine kleine, mit Bäumen bewachsene, landzungenartige Spitze, an der es flach war. Ich entschied mich dort zwei Tage zu füttern und auf gut Glück zu fischen. Schon das Füttern beinhaltete das erste Problem, da ein massiver Baum und dessen Äste das gezielte Füttern enorm erschwerte, da sie in meiner Wurflinie lagen. Diese Äste machte daher auch das Werfen auf den Spot schwer und zu einer haargenauen Angelegenheit. Aus diesen Gründen war ich ausnahmsweise sehr pessimistisch eingestellt. Zuerst warf ich meine Ruten aus und baute im Anschluss daran den Rest des "Camps" auf, welches für zwei Nächte unser "Zuhause" sein sollte. Mein Kollege Tim machte es mir gleich und schon beim Aufbau rollten mehrere Fische auf unseren Spots. Im Anschluss an den Aufbau wurde der Grill entfacht und mit Würstchen und Co. beladen. Doch der erste Fisch am neuen Gewässer sollte nicht lange auf sich warten lassen. Kaum saßen wir gemütlich am beladenen Grill, verkündete mein Bissanzeiger schrill einen Vollrun. Ich konnte es kaum fassen, brauchte einige Sekunden um das zu realisieren und nahm die Rute auf. Mir wurde schnell bewusst das der Fisch am anderen Ende kein schlechter Kämpfer seien konnte, da er unglaublich stark war und unabdingbar Schnur nahm. Auch das warme Wasser verlieh dem Fisch einiges an Kraft. Der Fisch zog auf die landzungenartige Spitze zu und drohte dahinter zu ziehen. Ich konnte den Fisch nicht davon abhalten, da der Winkel ziemlich ungünstig war und ich Angst hatte, ich würde ihn bei zu großem Druck verlieren. Doch Tim sprang mit seinen Watstiefeln ins Wasser und bat mich ihm meine Rute zu geben. Tim, der schon um einiges mehr Erfahrungen in der Angelei gesammelt hat als ich, gelang es aus besserem Winkel, mit biegen und brechen, den Fisch davon abzuhalten um die besagte Spitze zu ziehen. Anschließend konnte ich den Fisch weiter drillen, und als ich diesen das erste Mal sah, erkannte ich sofort die Halbzeile auf beiden Seiten und seine Größe. Tim kescherte den Fisch problemlos und sprach aus, was ich mir dachte: "Das ist kein Schlechter!" Die Wage zeigte schließlich 16 Kilo an; mein neuer PB. Unsere Freude über den Fisch war riesig, und konnte auch nicht durch die verbrannten Würstchen und Tims nasse Socken gedämpft werden. Alles in allem konnte ich meinen ersten Fisch und schließlich noch einen weiteren Fisch am neuen Gewässer, dank Teamarbeit, fangen. Und auch Tim konnte in den folgenden Nächten drei Fische verbuchen, von denen der erste ebenfalls über 15 Kilo wog. Diese Session war ein unvergessliches Erlebnis, welches mir zeigte, dass man immer positiv und optimistisch denken sollte und, dass Teamarbeit am meisten Spaß macht! Es geht einfach nichts über Angeln mit Freunden!
Denim Devil / DE - Nordrhein-Westfalen / 20.03.2012