Der Hanger steigt bis unter den Rutenblank, die schlaffe Schnur spannt sich und langsam aber sicher läuft Schnur von der Rolle. „Entweder ist es ein ganz Dicker oder ein Satzer.“, dachte ich mir. Und das hat sich hier bei solchen langsamen Bissen oft bestätigt: Die großen Fische verhielten sich im Drill in der Regel ruhig und die Satzkarpfen hatten nicht die nötige Kraft, um auf der großen Distanz rasant Schnur zu nehmen. Als ich die Rute aufnahm wusste ich jedoch sofort was Sache war, denn der Fisch ließ sich nicht bremsen. Er zog ruhig seine Bahnen und man spürte kaum eine Bewegung - nur konstanten Druck, wie er für große Karpfen typisch ist. Erst als der Schlagschnurknoten durch die Ringe glitt spürte ich die ersten dumpfen und kräftigen Kopfschläge und der Drill fing so richtig an. Das Glück war an diesem Tag auf meiner Seite und nach einigen bangen Minuten glitt ein Koloss von Spiegelkarpfen in den Kescher. Er war kompakt und hochrückig und ich hatte schon eine Ahnung um welchen Fisch es sich handeln könnte. Ein Blick auf die markante Schuppenreihe auf seiner Flanke gab mir Gewissheit: Mein absoluter Zielfisch lag im Kescher. Für einen Moment stand die Zeit still. Ich legte die Rute zur Seite, streckte die Arme in den Himmel und schrie so laut ich konnte. Diese Gefühle kann man nicht in Worte fassen! Mit 24,6 Kilo war er sogar noch schwerer als erwartet und machte mich für einen Moment zum glücklichsten Angler der Welt.

Kurz nach der Laichzeit konnte ich diesen dicken Spiegler überlisten. Er war einer von 12 Karpfen in 36 Stunden.

Beim einpacken biss diese Schönheit auf einen weißen Bodenköder... Leider haben die nicht Angelnden Kollegen ein wenig schlecht Fotografiert .. Trotz dem bleibt die Erinnerung an einen meiner schönsten Fische bleiben.

In der Nacht stieg der Luftdruck um ein vielfaches an. Doch dieser schöne markelose Schuppi wollte sich davon nicht beeinflussen lassen. AUSNAHME bestätigt die REGEL!!!!!!!!

<p>Manche Bilder sagen mehr als 1000 Worte!</p>

Abseits vom Futterplatz ca. 4 Meter auf einen weißen Pop up gefangen. Der Witz ist das auf dem Futterplatz kein fisch gebissen hat." Angeldruck"

Abseits vom Futterplatz ca. 4 Meter auf einen weißen Pop up gefangen. Der Witz ist das auf dem Futterplatz kein fisch gebissen hat." Angeldruck"

Am Freitag ging es für mich mal wieder an eine kleine Kiesgrube, an der es für mich in diesem Jahr noch nicht ganz so gut lief. In insgesamt sechs Nächten zwei verlorene Fische, es konnte nur besser werden also startete ich den nächsten Versuch. Nach der ersten Nacht sah es leider nicht anders aus als nach den ersten sechs Nächten, also stellte ich meine Taktik um. Köder und Montagen blieben gleich, nur die Spods und die Futtermenge änderten sich. Sonntagfrüh gegen 8Uhr meldete sich dann endlich mein Delkim das erste mal und ich konnte einen kleinen Graser auf die Matte legen. Zwar kein Riese aber ok, besser als nix. Mir blieben noch knapp 3 Stunden bis zum einpacken. Also wurde die Rute neu beködert und raus damit. Mit dem Wurfrohr fütterte ich ca 20 Boilies großflächig auf meinen Spod. Keine halbe Stunde später.....Full run...auf der Rute, die ich erst neu gemacht hatte und ich merkte sofort das es nix kleines ist. Der Fisch zog so weit nach rechts, das ich vom Ufer aus keine Chance hatte ihn zu drillen. Also blieb mir nix anderes übrig, ich musste ihm an der Schilfkante hinterher laufen. Nach ca 15min Drill lag er dann im Netz, ein richtig guter Spiegler und gleichzeitig mein neuer Pb für dieses Gewässer. Yes!! Manchmal zahlt es sich halt aus dran zu bleiben, auch wenn es nicht so gut läuft. Gruß Kochi