Wie die Jahre zuvor startete ich auch in diesem, meine Saison an einem kleinen Waldsee. Wie immer fischte ich vor den Ästen, der großen Insel die mitten im See lag. Der einzige Unterschied zu den Jahren davor war, dass ich die Plätze nicht mehr anwerfen musste, sondern dank meiner neuesten Anschaffung, die mein komplettes Weihnachtsgeld verschlungen hat, konnte ich meine Montagen ganz easy und punktgenau herüber fahren. Ein Futterboot. Jetzt konnte nichts mehr schiefgehen. Ich hatte den heiligen Gral in Form eines ferngesteuerten Plastik-Kutters. In meinen Kopf besaß ich nun die ultimative Waffe um jetzt richtig abzusahnen. Nun konnte ich präzise, hochattraktive Fallen stellen und ich werde einige Stifte beim ausfüllen meines Fangbuches leeren. Naja, in meiner Vorstellung ganz logisch, doch die Realität sieht meistens ganz anders aus. In den ersten Sessions fing ich nämlich absolut gar nichts. Ich blankte pieperlos trotz Wunderwaffe in der Hinterhand. Doch dann änderte sich alles. Meine Mini-Schneemänner und mein hochpotentes Beifutter fanden dankende Abnehmer. Auf einen Schlag lief es wie wild und ich konnte einen Fisch nach dem anderen rausdrehen. Jeder Feederangler wäre vor Freude komplett ausgerastet, denn Ich konnte eine fette Brasse nach der anderen reinkurbeln. Logischerweise machten meine hoch attraktiven Fallen nicht nur Karpfen auf die Plätze aufmerksam , sondern auch diese lästigen Gesellen. Die Verwarzte Bande war einfach immer schneller auf dem Futter als meine Zielfische. Ein neuer Plan musste her. Single Popups. Was hatte ich schon zu verlieren. Tausende Hunter haben mit dieser Taktik schon ordentlich abgehoben. Ich persönlich nutze diese Art der Angelei nur selten. Das Feeling stimmte einfach nicht, wenn ich einen einzelnen Poppi ohne jegliches Futter versenkte. Zusätzlich legte ich die Single Falle zwischen eine Baumlücke hart an die Insel auf extrem schlammigen Untergrund. Die anderen beiden fischte ich auf meinen obligaten Plätzen. An einem sonnigen Nachmittag bekam ich den ersehnten Fullrun, den ich natürlich instant versaute. Der Fisch zog direkt ins dichte Geäst. Doch von diesem Zeitpunkt an, war der viel zitierte Groschen gefallen. Ab jetzt legte ich all meine Ruten in die Baumlücken, machte die Bremsen dicht und werde gehakte Fische kompromisslos drillen. Die Strategie ging voll auf und mein Vertrauen zu den einzelnen bunten Kugeln stieg exorbitant in die Höhe. Fast alle Fische konnte ich auf Single Poppis fangen. Zum Schluß fischte ich auf allen drei Ruten Popups. Mit Erfolg. Ich weiß nicht warum ich mich all die Jahre so davor gesträubt habe. Doch in diesem Frühjahr habe ich es absolut für mich entdeckt. Vielleicht hat ein Namensvetter, dessen Buch ich am Wasser gelesen habe mich zu diesem Schritt inspiriert.

Unverhofft kommt oft! Ein Wochenende ohne jegliche Aktion ging zuende, 2 Tage angelte ich an einem mir unbekannten Gewässer, jetzt hieß es Sachen packen, ab nachhause, so zumindest der Plan. Bis mein Handy klingelt und ein Kollege anruft. Er fragte: Ob ich nicht Lust habe noch für ein paar Stunden, mobiles angeln an unserem Haus Gewässer? Nach kurzem Überlegen antwortete ich, klar, warum nicht. Das Wetter ist perfekt und die Sachen sind ja sowieso schon im Auto. Also los! Eine Stunde später standen wir mit Pol- Brillen bewaffnet gemeinsam am Ufer und suchten die Fische, doch leider vergebens. Wir konnten wirklich nirgends etwas sehen, plötzlich endeckten wir in einer kleinen Bucht, zwei Schatten zwischen einem Krautfeld, wir endschieden uns, es hier für eine Stunde zu versuchen. Meine Ruten mit Multi-Rigs und auffälligen Pop-Ups bestückt, platzierte ich an genau diesem Krautfeld wo wir vorher schon die Fische gesehen habe. Dazu streute ich zwei Hände voll Holland-Baits Scopex-Liver 15mm Boilies, diese haben eine sehr gute Instand Wirkung und werden von den Fischen schnell wahrgenommen und gefressen, so meine erfahrungen damit aus der letzten Zeit. Auch mein Kollege wurf seine Ruten, aber auf Krautfreie Bänke und Sandausläufer wir wollten gucken, wo es besser läuft. Wir hofften beide auf den schnellen Biss. Lang mussten wir nicht warten, keine 15 Minuten später, bekam ich den Fullrun und stand auch schon mit krummer Rute in der Hand am Ufer, von Anfang an hatte ich ordentlich Druck auf der Rute und nach gefühlt einer halben Ewigkeit konnten wir den Fisch das erste mal sehen, wir erkannten ihn sofort, einer der großen Spiegler des See’s, und einer der Fische die mir noch fehlten. Meine Aufregung stieg ins unermäßliche. Nach ein paar weiteren sehr heftigen Fluchten war er endlich im Kescher. Mit 19,8 kg ein unfassbares Tier, nach so kurzer Zeit ohne Vorbereitung der Wahnsinn! Ein tolles gefühl wenn der Plan aufgeht und es gleich noch einer der Topfische des Sees ist. Doch es kam noch besser, wir wollten gerade ein paar richtig coole Aufnahmen des Fisches machen, als wir ein Summen vernahmen, die Rute von meinem Kollegen die nur ohne Bissanzeiger auf dem Boden lagen lief ab, und auch er einen weiteren Topfisch des Sees fing. Unglaublich, manchmal kann es so einfach sein, wenn die Bedingungen passen und man die Fische gefunden hat. Kleine Zeichen unter Wasser entscheiden in solchen Situtationen über Erfolg oder Misserfolg. Am Ende standen zwei überglückliche Angler zusammen am Ufer. Gruß Marvin Jungbluth

Jedes Jahr, wenn die Lupinen ihre Blüten der Sonne entgegenstrecken ist es soweit. Ein unscheinbarer Spot liefert mir Jahr um Jahr schöne Fische.

Als Vater eines 4 jährigen Sohnes möchte man natürlich den Sohn für sein Hobby frühzeitig begeistern. Mein Sohn hatte nur von meinen Erzählungen vom Angeln gehört. Da meine Frau Samstags Arbeiten muss und der Samstag dem Kleinen vorbehalten ist, stand ich früh auf auf, kurbelte die Ruten ein und holte ihn Samstag morgens zum Karpfenangeln ab. Mein Kollege passte in der Zeit auf das Tackle auf. Wir hatten uns schon von Beginn des Turns gewünscht, dass doch bitte eine Rute ablaufen sollte wenn mein Sohn uns besuchte. Leider ist der See sehr launisch und für uns relativ neu und schwer zu befischen. Wir hatten in der Vergangenheit sporadisch ein paar Karpfen gefangen und so waren wir ernüchtert, dass in den Morgenstunden nichts ging. Mein Sohn vertrieb sich die Zeit mit Steine ins Wasser werfen, Unfug anstellen und Boilies zerschneiden als dann plötzlich gegen Mittag einer meiner Ruten ablief. Sofort war die Langeweile bei ihm wie weggeblasen. Die Freude war riesig als dieser kleine Schuppmann einige Zeit später in den Kescher glitt. Wir feierten den Fisch ausgiebig und mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich denke der Grundstein für hoffentlich viele Vater und Sohn Angelabenteuer ist damit gelegt. Er ist jedenfalls heiß darauf die erste Nacht am Wasser zu verbringen. An diesem Tage ging es für ihn aber Nachmittags wieder nach hause. Er sprudelte nur so vor Begeisterung und musste dieses Abenteuer unbedingt der Mama erzählen. Einstand geglückt :-)

Nach einem üblen Gewittervormittag biss der bauchige Schuppenträger auf eine mit einem Ice Cream Pop Up von T.T.Bait aufgepoppte Tigernuss. Der Fisch zog das kleine Schlauboot quer über den See, konnte aber am Ende sicher gelandet werden. Der Bann ist gebrochen!!!