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Deine Story / 28.06.2016

Jan Brase: Der mit dem Teig fängt - Teil 2

Nachdem uns Jan Brase im ersten Teil seiner Story von seiner Teig-Montage, dem dazu passenden Rig und natürlich von den großen Vorteilen berichtet hat, die Teig als Karpfenfutter mit sich bringt, geht es heute weiter in der Praxis am Wasser.

Jan machte die Probe aufs Exempel – fängt Teig tatsächlich die Fische, die so selten an den Haken gehen?

Die erste von beiden Nächten brach so langsam an. Da es draußen aufgrund des hohen Mückenaufkommens nicht mehr auszuhalten war, entschloss ich mich mein Tempest aufzusuchen und mich auf die Liege zu legen. Ich schaute gebannt in die Abenddämmerung und beobachte das Wasser.

Sie kommen näher

Draußen war es mit nur noch 12°C recht frisch und dennoch schossen die Karpfen nur so aus dem Wasser heraus. Der in den letzten Tagen gefallene Luftdruck sowie die starken Regenfälle waren sicherlich die Ursachen, warum die Fische so aktiv waren. Je später es wurde desto näher kamen die Karpfen meinem Futterplatz.

Es schien wohl nur eine Frage der Zeit zu sein, bis einer meiner Delkims die ersten Töne von sich geben würde. Zweifel, es würde nicht laufen gab es bei mir nicht, ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass mein Teig-Plan aufging.

Wie von der Tarantel gestochen

So schlief ich recht erschöpft mit einem guten Gefühl ein. Um 4 Uhr morgens, es wurde langsam schon wieder hell, schrie mein Bissanzeiger wie von der Tarantel gestochen los und hörte erst damit auf, als ich die stark gebogene Rute in der Hand hielt. Vor Müdigkeit noch ein wenig wackelig auf den Beinen, merkte ich einen starken Gegendruck am anderen Ende der Schnur.

Der Fisch bewegte sich sehr langsam und ich bekam ihn nicht wirklich heran gepumpt. "Das könnte ein Guter sein", so mein erster Gedanke. Ich sollte Recht behalten. Ein paar Minuten später sah ich im Schein meiner Kopflampe den kräftigen Körper eines Schuppis, der keine Anstalten machte, besonders schnell in den Kescher zu wollen.

Erst einmal tauchte er wieder ab und zog am Grund seine Bahnen von links nach rechts und wieder zurück. Nur mit viel Mühe konnte ich ihn in Ufernähe von den Büschen links und rechts von mir fern halten, es ging wirklich eine unglaubliche Kraft von ihm aus. Ich musste schon eine Menge Druck ausüben, damit er sich nicht festsetzt. Schlussendlich gelang es mir, den Fisch sicher zu landen. Der Kurv Shank XX hat dem Druck standgehalten, mal wieder.

Die Nadel im Heuhaufen

Da stehe ich nun am Ufer des Sees. Mücken und Gnitzen schwirren in der Morgendämmerung vor meinem Gesicht, es ist mir gerade egal, sollen sie mich doch stechen. Ich strahle gerade stärker als meine Kopflampe es tut. Ich habe gefangen. Ich habe was richtig Gutes gefangen. Ich habe einen ganz besonderen Fisch gefangen. Einen Two Tone Schuppi mit einer perfekten Körperform.

Der Bait Up hat seinen Reiz mal wieder voll und ganz ausgespielt und einen Karpfen hervor gebracht, der nur ganz selten gefangen wird. Ich hatte den Fisch schon einmal vor ein paar Jahren, damals allerdings noch mit weit weniger Gewicht und einer völlig anderen Statur. Ich kam aus dem Grinsen nicht mehr raus, damit hätte ich beim besten Willen nicht gerechnet.

Wie im Rausch

Der Tag verlief auch ziemlich unruhig, die Fische fanden sich nun in großer Stückzahl auf meinem Futterplatz wieder und fraßen was das Zeug hielt. Man kann fast sagen, sie waren wie in einem Rausch. Ich erhöhte die Anzahl an Boilies, die ich fütterte, um die Jungs am Grund weiter zu beschäftigen. Sie sollten alles, aber bitte nicht weiterziehen.

Ich entschloss mich, eine der beiden Ruten am linken äußersten Rand des Hotspots zu legen, weil ich dort, die etwas vorsichtigeren und größeren Fisch vermutete. Die andere Montage landete mitten auf dem Futterplatz. Die Rigs waren zusätzlich mit einem PVA-Stick ausgestattet, somit lag die Hakenspitze frei von Blättern und weiteres Futter war direkt am Hakenköder und diente als Zusatzattraktion.

Ab an den Rand

Nachdem ich weitere Fische in kurzen Abständen zentral auf dem Spot gefangen hatte, merkte ich, wie die Karpfen diesen Platz auf einmal mieden. Sie haben die Unruhe sicherlich mitbekommen und wurden skeptischer. Ich beschloss, auch die zweite Rute ein wenig Abseits zu platzieren und nur noch ganz wenig Beifutter zu benutzen.

Nachdem ich, wie im ersten Teil schon zu sehen war, wirklich schöne und besondere Fische am Tag gefangen hatte, war ich wirklich gespannt, ob die letzte Nacht genauso erfolgreich werden würde. Doch erst einmal blieb es wieder ruhig.

Ich merkte, wie ich in der Dunkelheit in meinen Gedanken vertieft war. Was könnte ich jetzt noch schönes fangen?! Ich kannte noch einen besonderen Fisch, der sich jetzt sehr gut auf der Abhakmatte machen würde. Es war ein alter Bekannter und ich malte mir gedanklich aus, wie es wohl wäre, wenn ich ihn tatsächlich heute Nacht bekommen sollte.

Da ist er

Ich schlief aufgrund der heutigen Ereignisse zufrieden ein und konnte auch eine Weile neue Kraft tanken, von der ich noch nicht wusste, dass ich sie schon bald wieder bräuchte. Mitten in der Tiefschlafphase schrie mein Delkim wieder los. Geistesgegenwärtig rannte ich zur Rute und nahm sie auf. Hierbei merkte ich, dass der Karpfen nicht im Sinn hatte, mit der Flucht aufzuhören. So nahm er mir sicherlich nochmal 30m ab. Der Drill war noch härter als der mit dem Two Tone Schuppi.

Mein Gegenüber war viel aktiver und wollte immer wieder weit hinaus. Ich musste nun wirklich hart gegen halten, die Bremse so weit es geht zu machen. Nachdem meine Rute nun bis ins Handteil gebogen war und so einige Sekunden verweilte, hoffte ich einfach, dass alles gut geht. Bei seiner Kraft war schnell klar, dass es sich um etwas Großes handeln muss. Außerdem war es genauso schwer, den Fisch wieder in meine Richtung zu pumpen wie in der vorherigen Nacht.

Es vergingen noch einige Minuten bis der Karpfen in Ufernähe war. Als er auftauchte sah ich sofort, wen ich da als Sparringspartner vor mir hatte. Es war der alte Bekannte, von dem ich vor ein paar Stunden gedanklich geträumt hatte. Jetzt auf einmal war er so nah, Wahnsinn! Solche Geschichten schreibt nur das Karpfenangeln. Ich kescherte den Fisch souverän und ertappte mich, wie ich mehrmals meine Faust in die Höhe ballte.

Der Beweis war erbracht

Warum ich mich so über diesen Fisch freue? Es war ein weiterer Two-Tone-Schuppi, der da gerade auf meiner Matte Platz gefunden hatte. Zwei Two Tones in einer Session, beide mit einem so hohen Gewicht, besser geht es nicht! Ich packte die Schönheit kurze Zeit bis es richtig hell war in die Schlinge. Die Rute legte ich nicht mehr neu aus, ich war auch so schon mehr als zufrieden. Lieber legte ich mich wieder hin, um noch ein wenig Schlaf zu bekommen, da ich schon früh morgens wieder los zur Arbeit musste.

Diese Session werde ich so schnell nicht mehr vergessen, da bin ich mir sicher: Zwei Ausnahmefisch, die nur ausgesprochen selten an den Haken gehen, in einer Session zu überlisten, na, wenn da mal nicht mein Teig die Finger im Spiel hatte…

Probiert es aus!

Ich kann euch allen nur empfehlen, Boilie-Teig als Futter in Kombination mit dem Bait Up aus dem Hause Korda mal zu testen, es lohnt sich.

Habt schöne Zeiten am Wasser und genießt jeden Augenblick!

Jan Brase
 

Den Bait Up von Korda, ein spezielles Blei für Teig oder Method-Mix bekommt ihr z.B. direkt hier:

EuroCarp

KL Angelsport

oder in Österreich beim Carphunter & Co Shop.

Hier geht es nochmal zu Teil 1 von Jan Brases Teig-Story:
http://www.carpzilla.de/mag/deine-story/jan-brase-der-mit-dem-teig-faengt-teil-1-8082.html

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Partner
Florian Woldt fängt den Fisch seines Lebens.