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Top Tipps / 24.04.2020

Fischreich durchs Frühjahr: 10 Top-Tipps von Christopher Paschmanns

Der Frühling ist meine liebste Jahreszeit, das Leben erstrahlt in täglich intensiveren Farben und ich kann meinem liebsten Angelstil nachgehen: mobil, ohne großen Futteraufwand und immer opportunistisch. Die Fische zeigen sich und damit auch mir, wo ich meine Fallen stellen muss. Doch diese Jahreszeit kann tükisch sein. Vor allem, wenn es - wie in diesem Jahr - so plötzlich sehr warm wird und viele Angler an den Gewässern für Druck sorgen und Futter einbringen. Ich möchte dir zehn Tipps geben, die dir dabei helfen sollen, dich fischreich durchs Frühjahr zu bringen.

Vertrauen fängt!

Typisch Karpfenangler im Winter: Das Abendprogramm bestimmen Youtube-Videos zum liebsten Hobby, Tutorials zu neuen Rigs und mehr. Und ist erst der Frühling da, will auch das neue, auf den Messen erstandene Tackle endlich eingeweiht werden. Experimente sind gut, doch sie gehören nicht in den Saisonstart! Denn sie bringen Unsicherheit in die Angelei. Und die hat da nichts verloren, wenn wir uns ein dickes Polster Sicherheit zum Saisonstart anangeln wollen. Wenn es für mich losgeht, setze ich auf die Ausrüstungsgegenstände und Rigs, denen ich voll vertraue. Im Frühjahr ist das zu 99 % das Multi Rig mit Pop Ups.

Ein Set Up für alle Fälle

Mein Angeln im Frühling ist opportunistisch – besonders, da ich keinen Futterplatz anlege. Heißt: Mich erwartet bei jeder Session etwas anderes, neues, auf das ich mich einstellen muss - und gerade das macht mir großen Spaß! Noch dazu beangel ich gerne verschiedene Gewässer in dieser schönen Jahreszeit. Mein Set Up muss entsprechend für alle Fälle passen: Vom Angeln vor der Rutenspitze bis hin zu Distanzwürfen, ich will auf alles vorbereitet sein! Mit einem Satz 3 3/4lb Ruten und Rollen mit mehreren Ersatzspulen bin ich das! Die Ersatzspulen sind mit Schnüren für alle Situationen bespult: dicke, abriebfeste Mono, dünne Geflochtene fürs Distanzangeln und dünnere, dehnungsarme Mono für weite Würfe.

Beißzeiten kennen

Nächte klopfen, so habe ich das vor Jahren genannt und im Frühjahr viele geblankt. Der Grund: Wenn ich spät komme und früh gehe, finde ich die Fische nicht und angel auch noch meistens außerhalb ihrer Fressfenster. Heute weiß ich: Gerade im Frühling geht an den meisten Gewässern tagsüber viel mehr. Die Fische genießen eben auch die Sonne, Wärme und das Licht - oder weichen dem nächtlichen Angeldruck aus. Ich fische selten nachts und versuche eher, mit dem Sonnenaufgang am Wasser zu sein, um mit wachen Sinnen die Fische zu suchen. Oft reichen dann kleine Zeitfenster für große Erfolge. Und so verbringe ich die schönste Zeit des Tages sehr intensiv am Wasser.

Wo sie springen, sind sie auch!

Die Regel ist logisch und bringt doch nach wie vor Wenige zum Handeln. Typische Beobachtung: „Und, ging was?“ „Ne, aber heute Morgen sind da hinten welche gesprungen.“ „Und warum angelst du dann hier?“ „Naja, ich hab doch hier gestern was gefütttert…und das ganze Gerödel…“. Selber Schuld! Diese Regeln sind noch einfacher: Du kannst nur da fangen, wo Fische sind. Und: Der eine der springt, ist meistens nur die Spitze des Eisberges! Er steht also stellvertretend für viele weitere um ihn rum. Aussitzen können wir die Sache auch noch im Herbst...

Pop Ups angeln

Ab 12°C Wassertemperatur kommt Bewegung in die Sache, ab 14°C wird schon deutlich mehr Nahrung aufgenommen, ab 16°C geht’s richtig ab und wenn das Wasser länger über 18°C hat, wird gelaicht. Voraussetzung für all das: konstanter Temperaturanstieg. Dieses Jahr ging es von einer Tagestoptemperatur von 5°C auf 27°C in drei Tagen… Jedenfalls: Übermotiviertes Füttern im zeitigen Frühjahr ist nie clever! Ja, das klappt manchmal richtig prima, aber dann muss man die Sache auch bestens im Griff haben, den Eintrag der anderen mit kalkulieren und das Verhalten der Fische vorhersagen - dazu gehört enorm viel Erfahrung oder ganz großes „Glück“. Die Fische über ihre Neugierde zu fangen klappt hingegen deutlich besser! Das mag für den einen oder anderen befremdlich klingen, aber ich habe in diesem Jahr bisher alle Karpfen ohne auch nur ein einziges Gramm Beifutter gefangen. Pop Ups als Single Hookbaits – dort platziert, wo definitiv Fische sind – das ist mein liebster und sicherster Weg zum Frühjahrskarpfen.

Farben richtig wählen

Bei den Ködern am Haar ist die Farbe entscheidend! Ich wähle meine Pop Ups nie willkürlich. Mir sind Aroma & Co fast egal, die Farbe fängt bei dieser Angelei! Höre dir dazu unbedingt das Audiocoaching mit Thomas Talaga an, sehr interessant! Hier ein kurzer Ratgeber:

  • Klares Wasser, krautig, starker Lichteinfall: nicht UV-aktives Pink.
  • Klares Wasser, krautig, schwacher Lichteinfall: UV-aktives Pink.
  • Eingetrübtes, bräunliches und grünliches Wasser, viel Licht: nicht UV-aktives Gelb (und Orange).
  • Eingetrübtes, bräunliches und grünliches Wasser, wenig Licht: UV-aktives Gelb (und Orange).
  • Weiß ist ein Allrounder, kommt bei mir aber seltener zum Einsatz.

Nicht mitfüttern!

Endlich Ostern, endlich Zeit zum Angeln. Klar, der See sitzt voll mit motivierten Huntern – und am Ende des langen Wochenendes sind die meisten blank. Dabei passten doch die Bedingungen, was war da los? Ganz einfach, ein paar der anderen haben es deutlich mit dem Futter übertrieben. Und das ist ein Klassiker: Sobald es wärmer wird, kündigen viele ihre Platzpräferenzen an und markieren ihr „Revier“ mit einem Futterplatz. Sobald sich da einige einreihen wird es schwierig – sehr sogar. Da bringt es deutlich mehr, gegen den Strom zu schwimmen. Wo wir wieder beim Angeln mit offenen Augen und Single Hookbaits oder Stringern und anderen PVA-Taktiken wären.

Keine Angst vor tiefem Wasser

Im Frühjahr ganz flach! Diese Regel ist jedem geläufig und ja, die flachen Bereiche der Gewässer erwärmen sich schneller und produzieren natürliche Nahrung. Doch vielerorts wurden die Gewässer in den vergangenen Jahren schon früh in der Saison völlig durchmischt und bereits im April wurden in Tiefen bis über zehn Meter zweistellige Temperaturen erreicht - so auch in diesem April! Damit erschließen sich auch die tieferen Bereiche der Gewässer für die Fische. Wenn sie sich über solchen Tiefen zeigen, sollten wir das nie ignorieren! Ein Anaconda GTM Fish Hawk hilft beim Ermitteln der Wassertemperatur in der Tiefe. Ich erinnere mich an die Serie eines Freundes Mitte April 2019. Er drehte binnen einer Woche einen guten Teil des Bestandes eines Baggersees um und angelte in 8 Metern Tiefe, während der Rest am See auf den flachen Plateaus eher bescheiden fing. 

Folge dem Wind

Ein milder Wind im Gesicht tut im April nicht nur gut, er bringt auch die Fische mit! Gerade in dieser Jahreszeit reagieren Karpfen schnell und deutlich auf Wind und folgen der milden Brise. Und da spielt es keine Rolle, aus welcher Himmelsrichtung es bläst, solange der Wind nicht eisig ist, stehen die Karpfen voll drin - oder kommen hin... 

Vergleiche nicht, genieße

Aktuell explodieren die sozialen Medien förmlich vor fetten Fängen. Es hat den Anschein, als würden Gott und die Welt dicke Fische in Serie fangen. Doch der Vergleich ist des Glückes Tod und schnell verliert man sich darin, statt diese wunderbare Jahreszeit einfach nur in vollen Zügen zu genießen. Für mich gilt: Ich lebe und liebe mein eigenes Angeln, lasse mich von den Fängen anderer faszinieren und inspirieren, aber nicht verblenden. Frühjahr ist nur einmal im Jahr. Und gerade in diesen „Krisentagen“ sollten wir diese Jahreszeit besonders auskosten. 

Wenn du Lust hast, dir ein paar meiner Erlebnisse und Erkenntnisse in diesem Frühjahr anzuhören, gib dir doch das Audiocoaching „Paschi macht mobil“ unter folgendem Link:

https://www.carpzilla.de/cz-plus/audiocoaching/einfach-besser-angeln-37-paschi-macht-mobil-14020

Viel Freude und Erfolg in diesem schönen Frühling,

Christopher

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